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Standortleiter Torsten Herzel mit Trendbox © Dinah Urban

Internationale Spezialitäten

Ein Artikel von Dinah Urban | 27.01.2014 - 16:50
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12 Lager- und Produktionshallen stehen bei Holz-Henkel auf einem 88.000?m²-Grundstück © Holz-Henkel

Wenn das „Produktionsrezept“ erst einmal abgeschmeckt ist, kocht der Rest fast von allein. So veranschaulicht Torsten Herzel, Standortleiter von Holz-Henkel, Göttingen/DE, dem Holzkurier die Qualitätskontrolle durch Scannertechnik bei der Herstellung von Hobelware aus verschiedenen Hölzern mit Ursprung auf mehreren Kontinenten. Und das sorgfältige Gustieren lohnt sich. So ist Holz-Henkel etwa seit Oktober das erste deutsche Hobelwerk, das das Gütezeichen „VEH Q“ des Verbandes der Europäischen Hobelindustrie führen darf.

120.000 m³/J Input-Kapazität

Fichte – nordische sowie deutsche – nimmt einen Großteil der jährlich etwa 100.000 m³ verarbeiteten Rohstoffs ein. 120.000 m³ wären möglich. Sibirische Lärche folgt an zweiter Stelle. Der Import erfolgt zu 99% über eigenes Personal vor Ort. „Das leistet sich heute kaum noch jemand“, so Herzel. Für eine gleichbleibende Qualität sei dies aber unerlässlich. Das gilt auch für die übrige eingekaufte Rohware, wie etwa Meranti oder eine breite Palette an Holzwerkstoff-Handelsware, wie Sperrholz. Jährlich kommen etwa 300 Ladungen sibirische Lärche im Lager des Mutterkonzerns, der Cordes Gruppe, Bremerhaven/DE, an. Weitere 500 Container aus Asien, Afrika sowie Nord- und Südamerika erreichen die Nordseeküste. Hierbei handelt es sich um Massivholz sowie verleimte Fensterkanteln in Meranti, Eiche, sibirische Lärche, gehobelte Profile und Terrassenhölzer. Zusätzlich zum Massivholz werden etwa 100.000 m³ Sperrholz in Bremerhaven umgeschlagen. Das Importlager ermöglicht eine prompte Bedienung der vielfältigen Kundenwünsche.

40% Export

Vor fünf Jahren lag die Exportquote noch bei 5%. Mittlerweile gehen 40% der 190.000 m³/J (Produktion und Handelsware) ins umliegende Ausland. Hauptabnehmer ist Polen, gefolgt von Tschechien. Desweiteren zählen Italien, Österreich, Ungarn, die Schweiz, Spanien, Dänemark und die Niederlande zu den Ausfuhrländern. Etwa 25% des Absatzes geht an Baumärkte. Pro Ladung werden dabei bis zu 80 Pakete transportiert. Außerdem werden Handwerker, Handel und Industrie versorgt. Die Lieferung an regionale Abnehmer – darunter hauptsächlich Zimmerer – erfolgt mit dem eigenen Fuhrpark. Alles, was mehr als 100 km weit weg muss, übernehmen Spediteure. Außerdem beliefert Henkel viele große Saunahersteller mit speziellen Saunahölzern wie Western Red Cedar, Weißtanne, Espe und Samba. Kundenspezifische Lösungen und Profile sind das Tagesgeschäft des Unternehmens.

Sechs Hobellinien auf 88.000 m²

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Standortleiter Torsten Herzel mit Trendbox © Dinah Urban

Im Zweischicht-Betrieb wird an sechs Hobellinien mit einer Geschwindigkeit von bis zu 180 m/min gearbeitet. Derzeit seien hochwertige Terrassendielen stark nachgefragt. Henkel produziert diese hauptsächlich aus Lärche. Nadelholz-Kombiprofil wurde aus dem Programm genommen. Herzel begründet diese Entscheidung damit, dass ohnehin stets nur eine Seite sichtbar ist. Bei Kombiprofilen sei es dazu nicht immer möglich, jeweils die rechte Seite (näher zum Mark) nach oben zu legen, wie es der Dauerhaftigkeit halber sinnvoll wäre. Um Zimmerern die Präsentation der unterschiedlichen Profilausführungen zu erleichtern, hat Herzel die „Trendbox“ entwickelt. Diese Kiste dient dem Zimmermann für den Transport von Terrassenzubehör und Werkzeug. Gefertigt ist sie aus geriffelten und glatten Terrassenprofilen.