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Peter Pagnia, Sohn des Gründers, mit Co-Inhaber und -Geschäftsführer Fabian Heins (re.) © Dinah Urban

Holzimport – aus Erfahrung

Ein Artikel von Dinah Urban (für Timber-Online bearbeitet) | 09.12.2014 - 13:25
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Peter Pagnia, Sohn des Gründers, mit Co-Inhaber und -Geschäftsführer Fabian Heins (re.) © Dinah Urban

Georg Pagnia, Oldenburg/DE, versteht sich als Vertriebsdienstleister für ausländische Produktionen wie auch als Einkaufsdienstleister für den Holzfachhandel und die Holz verarbeitende Industrie. Der gleichnamige Gründer erkannte früh die Notwendigkeit einer ausgedehnteren Betätigung, als die Schnittstelle zwischen skandinavischem Anbieter und deutschem Importeur darzustellen. 1950 gegründet, begann das Unternehmen bereits Ende der 50er-Jahre selbst mit dem Importgeschäft. Die Kontakte aus der Zeit sind bis heute erhalten – viele weitere hinzugekommen.

Drei Wege zum Erfolg

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Ein ausgefeiltes Vertriebssystem dient der raschen Belieferung von Industrie und Handel © Pagnia

„Unser Geschäft steht auf drei Säulen“, erklärt Peter Pagnia. Der Inhaber in zweiter Generation beschäftigt 11 Mitarbeiter in Deutschland und zwei in Shanghai/CN. „Zum einen sind wir gelisteter Lieferant für alle führenden Holzhandelskooperationen in Deutschland“, führt er aus. „Diesen liefern wir hauptsächlich nordische Hobelware, sibirische Lärche und Gartenholz“, ergänzt Geschäftsführer Fabian Heins.
Zweites Standbein ist die Holz verarbeitende Industrie in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Leimbinderlamellen, KVH und Duo-/Trio-Rohware bilden in diesem Zweig den Schwerpunkt. „Diese beiden Tätigkeitsfelder wachsen seit 60 Jahren“, informiert Pagnia. Jung ist die dritte Säule: das Exportgeschäft nach China.

Erst Kultur, dann Geschäft

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Im German Centre in Shanghai befindet sich das neue Büro von Georg Pagnia - vor Ort zu sein, ist für Geschäfte in Asien unerlässlich © German Centre

„Man kann nicht einfach mal eben so ein Geschäft in Asien aufbauen“, weiß Pagnia aus Erfahrung. Erste Versuche mit Dolmetschern vor Ort fruchteten nicht, da potenzielle Geschäftspartner misstrauisch blieben. „Verständlich! Wir mögen ja schließlich auch keine Briefkastenfirmen“, gibt Pagnia zu. Also wurden interkulturelle Trainings absolviert und ein Büro in Shanghai wurde eröffnet. Im German Centre, einer in China anerkannten Geschäftsadresse in der Boomstadt, kamen zu Anfang auch viele Händler spontan vorbei, um selbst zu sehen, dass dort wirklich jemand arbeitet. Es gab auch einen praktischen Grund für die Außenstelleneröffnung: die Zeitverschiebung. „Es wirkt unprofessionell, wenn Anfragen aus einer Zeitzone erst nach Stunden beantwortet werden, weil das Personal schläft“, macht Pagnia klar.
Während der Import aus China aufgrund der europäischen Holzhandelsverordnung derzeit zu heikel ist, blüht der Export von Schnittholz und gehobelten Waren nach Fernost. Auf die Frage, was angehende Exporteure produzieren sollten, antwortet Heins: „Gefragt ist viel. Die Sortimentsanforderungen in China sind breit gefächert.“

Dienstleister für beide Seiten

Die Beschäftigten bei Georg Pagnia sehen sich als umfassender Dienstleister für die Holzproduzenten genauso wie für den Handel und die Industrie. Zur ersten Kundschaftskategorie pflegt das Unternehmen teils jahrzehntelange Kontakte. Als sicherer Abnehmer kleiner wie großer Mengen hat man sich bewährt.
Kompetente Ansprechpartner finden sich bei Pagnia auch für die Holzabnehmer. Der große Lieferantenpool und die Möglichkeit zur Bestellungsbündelung sichern eine schnelle Lieferung zu angemessenen Preisen. Die Industrie wird direkt aus Skandinavien und dem Baltikum beliefert. Für den Holzhandel unterhält Pagnia ein großes Fertigwarenlager in Skandinavien. Hierdurch wird eine kurzfristige und saisonunabhängige Versorgung ermöglicht. Außerdem gewährleist diese Lösung eine Einflussnahme auf die gleichmäßige Qualität der Ware.

Georg Pagnia

Gründung: 1950 von Georg Pagnia

Standort: Oldenburg/DE

Inhaber/GF: Peter Pagnia, Fabian Heins

Mitarbeiter: 13

Tätigkeitsfelder: Belieferung aller führenden Holzhandelskooperationen Deutschlands sowie der Holzindustrie in AT, CH und DE; Export nach Asien