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best wood-WVDS-Bibel: Die Verarbeitungsrichtlinien zeigen, wie man"s richtig macht © Johannes Plackner

Holzfaser mit Putz im System

Ein Artikel von Hannes Plackner (für Timber-Online bearbeitet) | 28.08.2013 - 14:24
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Putzträgerplatte nun als WDVS erhältlich © Johannes Plackner

Im Februar 2011 lief bei den Gebrüdern Schneider, Eberhardzell/DE, die erste Holzfaserdämmplatte vom Band. Seitdem hat sich die Marke best wood bei Dämmmaterialien ebenso etabliert wie zuvor schon etwa bei KVH- und BSH. Die Zimmerleute schätzen es, die umweltfreundliche Dämmung mit den Konstruktionshölzern kommissioniert aus einer Hand zu bekommen. Verkaufsschlager sind die Unterdeckplatten „best wood Top“. Die gibt es in Rohdichten von 140 bis 220 kg/m3. Schneider erzeugt die Topplatten im Trockenverfahren mit symmetrischem Rohdichteprofil und erhöhter Festigkeit auf beiden Oberseiten. Diese Technologie sei bislang einzigartig, heißt es. Dadurch können sie beidseitig verwendet werden, trotz der bereits geringen Dichte ab 140 kg/m3 auch als Aufsparrendämmung.
Der Schritt in die Dämmplatte war richtig. Davon ist Geschäftsführer Ferdinand Schneider überzeugt. „Die Anlagen laufen in Vollauslastung. Heuer wurde ein neues Hochregallager für kommissionierte Lieferung von Dämmplatten in Betrieb genommen.“ Ein Grund für den Erfolg: Das Unternehmen hat nicht nur alle nötigen Zulassungen, sondern auch noch das Natureplus-Zertifikat für hohe Umweltfreundlichkeit. Nun hat Schneider den nächsten Schritt gemacht und ein Wärmedämmverbundsystem auf den Markt gebracht.

Komplettes Sortiment für fertige Fassade

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best wood-WVDS-Bibel: Die Verarbeitungsrichtlinien zeigen, wie man"s richtig macht © Johannes Plackner

Ein WDVS umfasst alle Komponenten der äußeren Dämmschicht bis zum Verputz. Für die Zulassung als Wärmedämmverbundsystem muss alles aufeinander abgestimmt sein. best wood Schneider verkauft daher die Holzfaserdämmplatten mit eigens dafür produzierten Putzsystemen inklusive Zubehör. Für einen (Holz-)Massivbau verwenden die Eberhardzeller die hoch dämmende Wall 140-Platte. Beim Holzrahmenbau kommt die sehr druckfeste Wall 180 zum Einsatz, die es auch als Laibungsplatte gibt. Dazu passend hat Schneider Putze im Sortiment. Das sind ein Klebe- und Armierungsmörtel, ein mineralischer Oberputz sowie ein Silikonharz-Oberputz. Auch eine Silikonharzfarbe wird angeboten. Das Zubehörprogramm umfasst von Dämmstoffschrauben über Fugendichtmassen bis zu Dehnfugenprofilen alles, was für eine saubere Fassade notwendig ist. Für das Holzbauunternehmen bringt das zwei Vorteile: Erstens ist es einfacher, zeitsparender und zuverlässiger, alles aus einer Hand zu kaufen. Zweitens ist damit die Vorfertigung einer kompletten Außenwand möglich. Die von der Fremdüberwachung verlangten Zulassungen für Platte und Putz hat das best wood-WDVS alle. Und mit den gut aufbereiteten Verarbeitungsrichtlinien haben die Zimmerleute ein Dokument, dass die Verwendung einfach erklärt.
Weiterbildung gibt‘s auch im Stammwerk. In Eberhardzell stellt Schneider gerade sein neues Schulungszentrum fertig. Dort wird den Kunden gezeigt, wie die Produkte funktionieren. „Da haben die Zimmerleute plötzlich mit Putz zu tun. Das muss man erklären“, sagt Schneider schmunzelnd. Auch internationale Gäste werden kommen. Eberhardzell ist von der Schweiz und von Österreich je nur ein paar Dutzend Kilometer entfernt.

Holzfaser ist idealer Putzträger

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Unter dem Putz dieser Ferienhäuser im Lungau stecken best wood-Holzfaserdämmplatten © Schneider

Die Nachfrage nach den Holzfaserdämmstoffen wächst beständig. Insbesondere Bauherren, die sich für ein Holzhaus entschieden haben, setzen auf den diffusionsoffenen Dämmstoff. Das liegt an der Nachhaltigkeit der Produkte (Stichwort: gebundenes CO2, Recycling).
Holzfaserdämmstoffe haben aber auch bauphysikalische Vorteile. „Unsere best wood-Dämmung kann wesentlich mehr Wärme speichern als andere Produkte“, betont Schneider. Das macht sich in so heißen Sommern wie heuer doppelt bezahlt. Die hohe Wärmespeicherkapazität in Wand und Decke puffert nämlich die Aufheizung der Räume ab. Aber auch langfristig hat Holzfaserdämmung einen verblüffenden Effekt. „Mit unseren Produkten setzen sich deutlich weniger Algen an die Hauswände“, behauptet Schneider. Das liegt wieder an der hohen Wärmespeicherkapazität. Diese verhindert, dass die Wände im Sommer schnell abkühlen, sobald die Sonne hinterm Horizont versinkt. Damit bildet sich kein oder kaum Kondenswasser – und damit keine Algen.
Selbst, wenn sich mit EPS die erforderlichen U-Werte günstiger erreichen lassen, setzen immer mehr Bauherren auf die Holzfaserplatte. Wer sich bewusst für das gute Wohnklima von Holz entscheidet, will das durch eine Styroporschicht nicht konterkarieren.