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Erfolgreiches Team: Rosenstatter und Grill (v. li.) setzen sich gemeinsam mit den Mitarbeitern von proHolz und Holzcluster Salzburg für Unternehmen ein © Andreas Hauch

Holzbau entsteht vor Ort

Ein Artikel von Birgit Fingerlos aus Salzburg | 05.08.2014 - 15:23
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Erfolgreiches Team: Rosenstatter und Grill (v. li.) setzen sich gemeinsam mit den Mitarbeitern von proHolz und Holzcluster Salzburg für Unternehmen ein © Andreas Hauch

2013 wurden in Salzburg 29% des umbauten Volumens im gesamten Hochbau in Holzbauweise errichtet, so eine Studie vom Institut für Holztechnologie und Nachwachsende Rohstoffe an der Universität für Bodenkultur (Boku), Wien. „Diese eindrucksvollen Zahlen konnten wir auf der jüngsten Generalversammlung präsentieren“, ist proHolz Salzburg-Obmann Rudolf Rosenstatter stolz. „Die Holzbau-Stärke ist auch ein Verdienst unserer Unternehmer“, lobt er und verweist auf die vielen Sägewerke, Holzbau-Meister, Tischler und Architekten, die es in Salzburg gibt. „Das sind überwiegend Familienbetriebe mit Mut, Fleiß und Risikobereitschaft. Von diesen Unternehmen sind wir beauftragt, sie bekommen unsere vollste Unterstützung, mit ihnen gehen wir einen gemeinsamen Weg. Vor 18 Jahren, als proHolz Salzburg gegründet wurde, hätten wir nicht gedacht, dass wir einmal so erfolgreiche Zahlen präsentieren können. Der Holzbauanteil wurde seitdem verdreifacht“, bekräftigt Rosenstatter. „Die Holzbau-Gesamtkubatur stieg von 460.000 Mio. m3 im Jahr 1998 auf 1,3 Mio. m3 im Jahr 2013“, erklärt proHolz Salzburg-Geschäftführer Gregor Grill diesen Erfolg. Vor allem seit 2008 sei die Dynamik im Holzbau irrsinnig hoch.

Holzverwendung vor Ort

Einfamilienhäuser, Um- und Zubauten, landwirtschaftliche Nutzbauten, öffentliche Bauten, Hotellerie und Gastronomie – das sind jene Bereiche, wo es regionalen Holzlobbyings bedarf. „Das haben wir in Salzburg gut in der Hand, daraus resultiert unser Erfolg“, ist sich Grill sicher. „Damit sich Bauherren für einen Holzbau entscheiden, ist Überzeugungsarbeit notwendig, es bedarf persönlicher Kontakte. Dafür sind wir da. Wir haben ein gutes Netzwerk und wissen, wo Neubauten geplant sind “, sagt Grill und fügt hinzu: „Dafür müssen wir die Gegend und die Leute kennen sowie am Gesellschaftsleben teilnehmen. Es ist wichtig, vor Ort zu sein, so schnell wie die Feuerwehr“.
Grill führt erst seit drei Monaten die Geschäfte von proHolz Salzburg. Anfang Mai hat er die Geschäftsführung von Franz Lanschützer, der zum Leiter der Forstabteilung der Landwirtschaftskammer in Salzburg bestellt wurde, übernommen. „In dieser kurzen Zeit hat Grill bereits 20 Bürgermeister besucht“, lobt Rosenstatter den Fleiß des neuen Geschäftsführers. Weil jedes Neubau-Projekt individuelle Anforderungen hat, bietet proHolz Salzburg allen Interessenten, wie Bürgermeistern oder dem Bauausschuss, an, sich von Holzbauten vor Ort zu überzeugen. In Salzburg gibt es auch schon eine ganze Reihe an herzeigbaren Projekten, Beispiele sind die Landwirtschaftsschulen Winklhof und Tamsweg oder das Gemeindeamt Kuchl.

Aus 100 Mio. werden 1 Mrd.

proHolz Salzburg stattete Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer im Juli einen Besuch ab, um über die Wichtigkeit der Holzwirtschaft im Bundesland Salzburg zu sprechen. Der Landeshauptmann versicherte dabei proHolz und dem Holzcluster Salzburg, dass diese auch weiterhin vom Land Salzburg Unterstützung für ihre Arbeit erhalten werden, um die heimische Wirtschaft zu stärken. „Der Landeshauptmann steht zu uns“, freut sich Rosenstatter. „Jeder Euro, den proHolz Salzburg von den Salzburger Unternehmen bekommt, wird vom Land Salzburg vervierfacht“, erklärt der proHolz-Geschäftsführer. Dass dieses Geld sinnvoll eingesetzt wird, erklärt Rosenstatter so: „­Betrachtet man die gesamte Wertschöpfungs­kette, bekommt man in Salzburg aus Rohholz im Wert von 100 Mio. € eine Wirtschaftsleistung für unsere gesamte Gesellschaft im Wert von 1 Mrd. €.“

Länderorganisationen sind stark

Nicht nur in Salzburg ist man sich der erfolgreichen proHolz-Arbeit bewusst. „Die einzelnen Länderorganisationen sind alle sehr aktiv, österreichweit gibt es gute Entwicklungen“, stellt Rosenstatter fest. Damit nicht jeder die Welt neu erfindet, werden regelmäßige Ideenforen, bei denen sich die Verantwortlichen der proHolz Länderorganisationen, der Bundesorganisation proHolz Austria und der Bundesinnung Holzbau treffen, veranstaltet.

Überregional Impulse setzen

Rosenstatter sieht einen Bedarf, dass auch überregional dieselbe Überzeugungsarbeit, wie sie schon in den Bundesländern passiert, geleistet wird. Wenn Autohäuser, große Handelsketten, Banken, die ÖBB oder die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) Neubauten planen, dann tue man sich als Landesorganisation leider schwer, dies wäre auf überregionaler Ebene zielführender. „Das ist Aufgabe von proHolz Austria“, zeigt sich der Obmann von proHolz Salzburg überzeugt.