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Entwicklung der energetischen und stofflichen Holznutzung in Deutschland nach [Mantau 2012] © Lignosax

Holz-Technologieexporteur

Ein Artikel von DI Anton Sprenger (für Timber-Online bearbeitet) | 04.09.2012 - 09:20
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Entwicklung der energetischen und stofflichen Holznutzung in Deutschland nach [Mantau 2012] © Lignosax

Ziel von Lignosax ist es, durch vernetzte Forschung, Produkt- und Prozessinnovationen einer der führenden Ligno-Technologieexporteure in Europa zu werden. Dass der Cluster Forst-Holz-Papier in den Freistaat Sachsen gut eingebettet ist, verdeutlichen die Wirtschaftszahlen: 5300 Unternehmen mit 51.000 Mitarbeitern erwirtschaften jährlich mehr als 2,7 Mrd. € Umsatz. Mit 3 % Anteil am Gesamtumsatz des Freistaats ist dieser Wirtschaftszweig damit mit der Forst- und Holzwirtschaft in Bayern (3,4 %) und Baden-Württemberg (3,5 %) vergleichbar.

Holzbranche unterschätzt

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Szenario zur Verringerung der Deckungslücke zwischen Angebot und Nachfrage von Holz durch Forschung des Kompetenzzentrums Lignosax für Sachsen © Lignosax

„In Sachsen wie in Gesamtdeutschland wird jedoch der Rohstoffversorgungsengpass für die Industrie größer. Die Ursachen dafür liegen in der verstärkten Holznutzung, auch durch die Umsetzung der Umweltziele der Bundesregierung. Zudem wird die Mobilisierbarkeit des Werkstoffes durch klimatisch und ökologisch betriebenen Waldumbau sowie uneinheitliche Waldbesitzerstrukturen erschwert“, erläuterte Dr. Denie Gerold, Ostdeutsche Gesellschaft f. Forstplanung (OGF) und Vorstandsmitglied des sächsischen Waldbesitzer vor Kurzem beim Zukunftsworkshop der sächsischen Forst-, Holz- und Papierwirtschaft.
Schwächen der Forst- und Holzwirtschaft sind, dass die Branche wenige innovative Unternehmen hat und stark fragmentiert ist. Nur wenige Halb- und Endprodukte werden hergestellt, die Wertschöpfung ist gering. Zudem ist die wirtschaftliche Bedeutung der Holzproduktion von der Politik unterschätzt. Die Forschungsarbeiten des Kompetenzzentrums Lignosax sollen dazu beitragen, diese vorhersehbare Deckungslücke durch Innovationen zu verringern.

Innovationen für die Wirtschaft

Dass die Forst-, Holz- und Papierwirtschaft durchaus zu weltmarktfähigen Innovationen in der Lage ist, zeigte Prof. Steffen Fischer anhand ausgewählter Produktinnovationen bisheriger Arbeiten des Kompetenzzentrums:
–Neue Technologie zur Papierfaserstoffproduktion spart bis zu 30 % Energie.
–Faserbewehrte Formholzprofile kombinieren geringes Gewicht bei hoher Tragfähigkeit.
–Kantenanleimen mittels Lasertechnik.
–Recyclingkartonagen lassen sich dreidimensional faltenfrei verformen.
–Papier und Blech bilden hochfesten, gewichtsreduzierten Verbund für neue Anwendungen.
–Perlzellulose kann zukünftig als bioverträgliches Absorbermaterial synthetische Polymere in der Medizin ersetzen.
–Holzwerkstoffe für Pulverlackierung leitfähig gemacht.

Lignosax soll den Technologietransfer forcieren und sich für den Abbau bei Beschränkungen von Holz als Bau- und Werkstoff einsetzen.