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Die Paketaufgabe mit Lattenabtransport und Hobelbeschickung © Stingl

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Ein Artikel von Dinah Urban | 20.06.2014 - 10:53
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Die Paketaufgabe mit Lattenabtransport und Hobelbeschickung © Stingl

Im Internet findet man heutzutage so ziemlich alles – aber auch seinen Maschinenlieferanten? Das Sägewerk Willemsen Naaldhout, Cuijk/NL, hat das einmal ausprobiert und ließ sich überzeugen – von einem aussagekräftigen YouTube-Video. Die österreichische Maschinenfabrik Stingl, Guttaring, bringt Interessenten im eigenen „Channel“ auf der bekannten Videoplattform die Funktionsweise ihrer Anlagen näher. Derart anschaulich informiert, ließ sich Henk Willemsen ein Angebot für eine moderne Hobelwerksmechanisierung unterbreiten. Als einer der vier geschäftsführenden Brüder des größten niederländischen Sägewerks ist er für den technischen Part verantwortlich.

Wenn‘s gefällt, wird mehr bestellt

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Der Paternosterstapler (auch für Bauholz) ergänzt die Mechanisierung optimal © Dinah Urban

Zunächst wurden nur die Entstapelung, Zuführung und der Auszug aus der Hobelmaschine bestellt. Als diese im Februar geliefert wurden, brachte Geschäftsführer Henk Willemsen die Einzelteile selbst mit dem Stapler in die Halle und es anschließend auf den Punkt: „Diese Arbeit gefällt uns.“ So erhielt Stingl den Zuschlag von Maarten Willemsen. Beim Holzkurier-Besuch im Mai war alles bereits seit zwei Wochen in Betrieb.
Vor dem Weinig-Powermat 2000 XL war eine komplette Paketaufgabe mit einem Zuförderer für Einfachpakete, einem Kippentstapler, einem Zuförderer zur Vereinzelung sowie einem Flachmagazin mit einem elektrischen Hobeleinzug, anstelle des hydraulischen, installiert worden. Hinter dem Hobelautomaten befindet sich ein Beschleunigungsband mit Anschlussrollengang und Querabzug. Es folgt ein schwenkbarer Gurtförderer – wahlweise zum stückweisen Weitertransport oder zur Bündelstation. Gebündelt werden Bretter oder Latten mit anschließender Kleinbundumreifung. „Der angeschlossene Paternosterstapler mit einer Leistung von 25 Hüben pro Minute wirkt zusätzlich als Puffer. Zusätzlich zur perfekten Paketbildung dienen ein stirnseitiger Lagenrichter sowie die Lattenlegeeinrichtung“, erklärt Wolfgang Stingl.

Service, der überzeugt

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Haben sich gefunden: Maarten Willemsen und Wolfgang Stingl (re.) © Dinah Urban

Grund für den Zuschlag war ein stimmiges und kompaktes Konzept mit solider Ausführung und der Flexibilität. Mit der neuen Anlage sind nun Vorschubgeschwindigkeiten bis zu 60 m/min möglich. Die gesamte Steuerung stammt ebenfalls aus Guttaring. Die Sorgfalt bei der Herstellung und der hervorragende Service beim Aufbau haben Willemsen beeindruckt. „Die Stingl-Monteure haben erst Feierabend gemacht, als wirklich alles fertig war. Das erlebt man heutzutage nicht mehr so häufig“, freut er sich.

Flexibel von 16 mm bis 20 cm Stärke

Zuvor wurde bei Willemsen manuell beschickt, wie Stingl verrät. Die Produktion war auf große einheitliche Mengen ausgelegt. Um mehr Wertschöpfung im Unternehmen zu behalten und die Kunden optimal bedienen zu können, entschied man sich für eine Umrüstung. „Wir könnten alternativ auch das Schnittholz immer teurer machen, aber wer kauft es dann noch?“, betrachtet Willemsen nüchtern die Marktlage.

Nah am Rohstoff und am Kunden

18.000 m³/J Lärche, Douglasie, Fichte und Kiefer von 16 mm bis 20 cm Stärke und bis zu 6 m Länge sollen damit zur Hobelanlage gelangen. Der Gesamteinschnitt des seit fünf Generationen bestehenden Familienunternehmens liegt bei bis zu 300.000 fm. 70 % des Rundholzes stammen aus den Niederlanden. Weitere Lieferungen kommen aus Deutschland und Belgien. Verkauft wird hauptsächlich ins Inland sowie nach Deutschland, Österreich und in die Schweiz. Das geschah früher häufig über Agenturen, heute eher direkt, damit Kundenwünsche spezifisch bearbeitet werden können. Jüngstes Anschaffungsprojekt zur Erhöhung der Marge ist eine Trocknungsanlage.