Fünfachser setzen sich durch

Es sei eigentlich eine einfache Rechnung, meint Michael Zimmer, Produktmanager für Gewerbeanlagen bei Biesse, Elchingen/DE. „Eine Fünfachs-CNC ist sehr flexibel. Bearbeitungen, für die ich beim Dreieinhalbachser teure Sonderaggregate brauche, kann der Fünfachser ohne Zusatzausrüstung. Die Preise solcher Anlagen sind spürbar günstiger geworden und den Dreieinhalbachsern schon recht ähnlich.“ Die Verkaufszahlen würden das belegen: „80 % der verkauften Anlagen sind heute Fünfachser, das Verhältnis hat sich also innerhalb weniger Jahre umgedreht“, meint er.
Im Herbst feierte die Rover A ihre Deutschlandpremiere, die man an die Wünsche von Handwerksbetrieben angepasst hat und die nun auf der Holz-Handwerk in Nürnberg auf dem Stand von Handl Maschinen, Wels, zu sehen sein wird.

Genial einfache Saugerpositionierung

Bei den großen BAZ sind vollautomatische Sau­gerpositioniersysteme längst Standard. Sie verbessern Maschinensicherheit und Durchsatzraten. „In einer Tischlerei brauche ich aber nicht unbedingt so eine teure, vollautomatische Lösung“, ist Zimmer überzeugt, „Die bessere Betriebssicherheit kann man jedoch sehr wohl brauchen.“ So sei es bei einem Saugerpositioniersystem nahezu ausgeschlossen, die Sauger anzufräsen, und es gebe kein Rätselraten mehr, wo der Sauger denn hin soll. Deshalb habe Biesse nach einer einfacheren Lösung für das Gewerbe gesucht.
„Es ist einfach und preiswert, hat aber denselben Effekt wie die Automatik“, erläutert er: „Am Lineal zeigen mir drei LED-Anzeigen, ob ich es nach rechts oder links schieben soll oder in Position bin. Die Sauger noch vor oder zurück, bis die Anzeige ebenfalls das Erreichen der Endposition signalisiert – fertig.“ Eine Leuchtziffer zeigt unmissverständlich an, welcher Sauger dran ist.

Portalbauweise und Nestingtisch

Mit neuen Detaillösungen wurde auch die Rover B ausgestattet. Statt der von Biesse sonst favorisierten Fahrständerbauweise ist diese Baureihe als Portalanlage konzipiert: „Wir konnten so die Positioniergenauigkeit verbessern, ohne die Kosten in die Höhe zu treiben, weil Fahrportale einfacher herzustellen sind als Fahrständer.“ Die Rover B wurde für Nestingproduktionsverfahren optimiert: „Da habe ich meist gleiche Plattendimensionen und brauche daher die höhere Flexibilität des Fahrständers nicht unbedingt“, meint Zimmer pragmatisch. Dafür kann die Rover B schon ab Werk mit einem Nestingtisch geliefert werden, der aufwändige Bau eigener Vorrichtungen zur Umrüstung herkömmlicher Maschinen entfällt.
„Die bisher vor allem großen Industriemaschinen vorbehaltene Fünfachstechnik ist inzwischen längst im Handwerk angekommen“, ist Zimmer überzeugt: „Die Flexibilität des Fünfachsers, der ohne teure Zusatzaggregate auskommt, ist gerade im Gewerbe ein starkes Argument.“