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Vollautomatische Brennholzsäge SmartCut 700 von Posch ermöglicht eine arbeitserleichternde Ein-Mann-Bedienung (Reinhard Fötsch) © Heidelbauer

Forsttechnikneuheiten

Ein Artikel von Mario Matzer | 09.07.2014 - 22:05
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Vollautomatische Brennholzsäge SmartCut 700 von Posch ermöglicht eine arbeitserleichternde Ein-Mann-Bedienung (Reinhard Fötsch) © Heidelbauer

E ine handbetätigte Brennholzkreissäge mit automatischem Schwerkraftvorschub, den „Easy Cut 700“, präsentierte Posch, Leibnitz. Diese entspricht den neuen Sicherheitsnormen. Damit kann Scheit- und Rundholz bis zu einem Durchmesser von 23,5 cm geschnitten werden. Der Bediener steckt das Schnittgut in 85 cm Höhe in die stillstehende Holzlade. Durch die Schwerkraft gleitet es zum einstellbaren Anschlag und wird mittels der Holzlade und des WIDIA-Kreissägeblatts vom Bediener geschnitten. Durch die Kugellagerung und den wellenförmigen Anschlag ist die Holzlade im Betrieb besonders leichtgängig. Die Schnittlänge kann seitlich in mehreren Stufen eingestellt werden. Nach dem Schnitt gleitet das restliche Schnittgut zum Anschlag und kann weitergeschnitten werden. Der Hersteller gibt eine Stundenleistung bis zu 8 rm mit einer 2-Mann-Bedienung (abhängig von Scheitgröße und Holzlänge) an.
Beim Modell „Smart Cut 700“ erfolgt die Zuführung des Holzes zum Sägeblatt vollautomatisch, der Bediener braucht lediglich die Holzlade mit Scheitholz zu beschicken. „Durch die GS-geprüften Schutz- und Sicherheitsvorrichtungen kann man nicht in die Kreissäge kommen“, informiert Verkaufsberater Reinhard Fötsch, Posch. Die maximale Scheitlänge beträgt 1,2 m. Das patentierte SensoStart-System erkennt mit optischen Sensoren das Holz am Anschlag und startet den Sägevorgang. Daher ist für die Bedienung nur eine Person nötig. Die arbeitserleichternde Smart Cut 700 ist für die KWF-Innovationsmedaille 2014 nominiert. „Zudem sorgt der Keilriemenantrieb für optimale Schnittgeschwindigkeit und höhere Leistung“, beschreibt Posch. Mittels Dreipunktaufhängung sei ein einfacher Transport möglich.

Effizienter Meterscheitautomat und Holzspalter mit neuem Konzept

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Mit komplett neuem Spaltkonzept und Komfortsteuerung ist der Holzspalter Gigant Pro 25.130 von Binderberger ausgestattet (Ferdinand Berer) © Martin Heidelbauer

„Der effiziente Meterscheitautomat MSA Pro ermöglicht eine Stundenleistung bis 15 rm. Dabei werden die 1 m-Holzstücke mit einem Kettenförderer über drei stufenlos verstell- und entfernbare Hartmetall-Kreissägenblätter geführt und bis auf eine Auswurfhöhe von 3,1 m befördert. Die Kreissägenblätter sind derartig angeordnet, dass der Bediener in keiner Situation in Gefahr geraten kann“, informiert Vertriebsleiter Markus Spreitzer, Binderberger Maschinenbau, St. Georgen am Fillmannsbach. Es sind Schnittlängen von 25 cm, 33 cm oder 50 cm möglich. Man kann zwischen Antriebsarten, wie Zapfwelle, E-Motor, oder aus einer Kombination von beiden auswählen. Mittels hydraulischer Neigungseinstellung lässt sich einfach zwischen Arbeits- und Transportstellung variieren.
Weiters zeigte Binderberger den Brennholzspalter Gigant Pro 25.130 mit komplett neuem Spaltkonzept. „Das verbesserte Spaltmesser sorgt für noch gleichmäßigere Brennholzscheite. Die Endabspaltung ist sowohl an der Vorder- als auch Rückseite des Messers möglich. Eine schwenkbare Komfortsteuerung gewährleistet ein ergonomisches Arbeiten“, berichtet Ferdinand Berer, Verkaufsberater Oberösterreich. Der Gigant Pro besitzt eine Spaltkraft von 25 t und ist für Spaltlängen bis 1,3 m konzipiert. „Eine Kombination der beiden Pro-Maschinen mit Spalter und Scheitautomaten eignet sich sowohl für Waldbauern als auch Unternehmer“, erläutert Spreitzer.
Die beiden Binderberger-Maschinen stehen auf der Interforst in München, wo im Freigelände am Stand F7.704/09 und F7.704/81 Praxisvorführungen gezeigt werden.

Verbesserte Motorsägen

Bei den Motorsägen präsentierte Stihl, Waiblingen/DE, den Nachfolger der MS 660, die neue MS 661C mit vollelektronischer Steuerung M-Tronic, die ab Herbst im Handel erhältlich sein wird. Die Säge für den Einsatz im Starkholz verfügt über 5,4 kW Leistung bei 91,1 cm3 Hubraum. Die Kraftstoffdosierung wird elektronisch geregelt und automatisch an die Umweltbedingungen angepasst. Die Motorsäge soll dadurch immer die optimale Motorleistung aufweisen.
Eine KWF-Nominierung 2014 hat Stihl für den Hochentaster HTA 85 mit Akkubetrieb erhalten. Er verfügt über einen EC-Motor-Direktantrieb und einen bis zu 3,9 m langen Teleskopschaft. Dadurch wird ein lärmreduziertes Arbeiten ohne Gehörschutz und Abgasemissionen ermöglicht. Bei den Freischneidern präsentierte Stihl die robuste, gewichtsoptimierte Motorsense FS 94 C-E mit 0,9 kW Leistung und 24,1 cm3 Hubraum. Sie verfügt über einen Zweihandgriff, Ergo Start, Zweitaktmotor und Ecospeed-Funktion. Dadurch wird den Anwendern ein leises, sparsames Arbeiten ermöglicht, die Arbeitsdrehzahl wird je nach Einsatzzweck über den Multifunktionsgriff stufenlos reguliert.

Bewährte Motorsägen und ergonomischer, körperschonender Freischneider

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Husqvarna 560?XP mit X-Torq-Motor wurde von Johann Üblackner vorgestellt - sie ist das beliebteste Modell im Husqvarna-Profisegment © Matzer

Husqvarna, Huskvarna/SE, war bei den Motorsägen mit den bereits etablierten Modellen der fünften Baureihe vertreten. Die meistverkauften Modelle im Profibereich sind die 550 XP und 560 XP. Die 560 XP verfügt über einen 59,8 cm3 X-Torq-Motor mit 3,5 kW Leistung. Die X-Torq Motorentechnologie sorgt laut Hersteller für hohe Leistung, einen um bis zu 20 % geringeren Kraftstoffverbrauch und um bis zu 75 % niedrigere Schadstoffemissionen. Der für den KWF-Innovationspreis 2014 nominierte Forstfreischneider 535 FBX führt mit seinem neuartigen Aufbau eine Arbeitsmethode für Rückschnitte ein. Der Motor befindet sich im Tragegurt am Rücken und die Schneidausrüstung in einer flexiblen Aufhängung. Somit entsteht laut Hersteller eine körperschonende, sichere und ermüdungsarme Arbeitsmethode.

Profi-Seilwinden von 7 bis 12 t

Holzknecht, Annaberg, stellte seine Seilwinden der Baureihe HS aus. Dabei werden die Seilwinden HS 135 bis HS 280 (3,5 bis 8 t Zugkraft) mit robustem Kettenantrieb geliefert. Im Profisegment wartet der Salzburger Forsttechnikspezialist mit den Modellen HS 370 und HS 412 mit 7 bis 12 t Zugkraft und einem verschleißfreien Ölbadgetriebe auf. Wahlweise sind die Winden mit Seileinlaufbremse oder Seilausstoß mit zusätzlicher Einlaufbremse sowie elektrohydraulischer Steuerung erhältlich. Durch den Seilausstoß wird der Kraftbedarf beim Ausziehen erheblich verringert. Die Einlaufbremse sorgt für eine straffe Aufspulung auf der Trommel.

Kettenbetriebene Seilwinde

Mürztaler Landtechnik, Mitterdorf im Mürztal, verfolgt bei der kettenbetriebenen 7 t-Seilwinde Panter 70 S Vario mit Zweifach-Untersetzung andere Ziele als der Mitbewerb. Durch den Einsatz eines mittig angeordneten Gelenkwellenstummels benötigt man keine Weitwinkelgelenkwelle. Bewusst verzichtet wurde auf einen Seilausstoß, stattdessen wird eine automatische Trommelnachlaufbremse eingesetzt, die sich aktiviert, sobald das Seil locker ist. Der Druck steigt von 120 (unterste Seillage) auf 150 bar (oberste Seillage), was eine Zugleistung von mindestens 5 t selbst bei oberster Seillage garantiert. Das Schild kann in Breiten von 1,8 bis 2,4 m geordert werden. Auf Wunsch wird eine Funkfernsteuerung von HBC geliefert. Die Beseilung besteht wahlweise aus verdichtetem Stahlseil in 12 mm Stärke oder einem Dynaforce-Kunststoffseil in 14 mm.

Optimierte Schneidengeometrie

Für den Farma-Energieholz-Fällkopf BC 18 entwickelte der Importeur Florian Gamsjäger, Gosau am Dachstein, eine verbesserte Schneidengeometrie mit der Bezeichnung Gamsjäger Edition. Es wurden zwei optionale Messer mit spezieller Messerkontur für stärkere Baumdurchmesser entwickelt. „Die Gamsjäger Edition ist deutlich leistungsstärker als die Standardversion. Der für den Fällkopf empfohlene Hydraulikdruck ist 190 bar. Durch die optionalen Messer wird der Kraftaufwand um 30 bis 40 % gesenkt“, erläuterte der oberösterreichische Entwickler. Mit der Energieholzerntezange kann laut Hersteller ein Stammdurchmesser bis 18 cm geerntet werden. „Wenn alles stimmt, ist deutlich mehr möglich“, sagt Gamsjäger. „Neben Nadelholz in der Durchforstung kann sie auch für Laubholz eingesetzt werden. Derzeit arbeitet er an einem weiteren Zangenhaltearm, um die Wirtschaftlichkeit und Effizienz weiter zu erhöhen.

Erfolgreicher Forstausrüster

Grube Forst Österreich, Laakirchen, präsentierte den neuen KWF-geprüften Haix Protector Forest- Schuh mit Schnittschutzklasse zwei, der speziell für die harte Forstarbeit entwickelt wurde. Die Zehenschutzkappe ist breit und gepolstert, dank Gore-Tex ist der Schuh wasserdicht und atmungsaktiv. Das Kunststoffwindenseil Dynaforce aus Dyneema weist laut Hersteller eine lange Lebensdauer bei großen gerückten Holzmengen auf. Es ist kompakt, vorgereckt und mit einem Imprägnier- und Schmiermittel behandelt. Dadurch ist es dehnungsarm und hochflexibel.
Die großen Vorteile gegenüber Stahlseilen für den Anwender sind das geringe Gewicht und somit eine wesentliche Arbeitserleichterung. Weiters sind Verletzungen durch abstehende Drahtlitzen ausgeschlossen, die Spuleigenschaften auf der Winde sind deutlich besser als bei Stahlseilen. 80 m des 14 mm starken Windenseils mit einer Bruchlast von über 18 t wiegen nur 8,64 kg.

Sicherheit geht vor

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Leichte Schnittschutzhose mit 990?g und Schnittschutzklasse eins entwickelte das Unternehmen PSS Pfeiffer Sicherheitssysteme © Matzer

Als Neuheit am Sektor Schutzbekleidung stellte PSS Pfeiffer Sicherheitssysteme, Rottenburg am Neckar/DE, erstmalig die Schnittschutzhose X-treme Light mit Zertifikat EN 381-5 Klasse 1 – 20 m/s vor, die nur 990 g wiegt und über ein ausgeklügeltes Belüftungssystem verfügt. Sie ist für den KWF-Innovationspreis 2014 nominiert. Der Schnittschutz „5x5 cut protection“ besteht aus einem neuartigen Material mit fünf Lagen, was eine luftige Kon-struktion der Hose ermöglicht. Unter dem Gesäßbereich sind zwei längs den Beinen verlaufende, mit einem Reißverschluss verschließbare Lüftungsschlitze angeordnet.
„Neue dampfoffene Stretchstoffe in Verbindung mit Cordura bringen Stabilität, Haltbarkeit und Atmungsaktivität. Die X-treme Light verhindert ein starkes Zunehmen der Wärmetemperatur in der Hose“, erklärt der Hersteller. Eine weitere Besonderheit der Hose ist, dass anstatt beschichteter Stoffe im Kniebereich eine atmungsaktive Raintex Membran eingesetzt wird. Im unteren Beinbereich befindet sich ein Haken, mit dem die Hose fest auf dem Forstschuh fixiert werden kann.