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Fütterung des Biomasseaufbereiters BA 720 durch den Woodcracker, der am Ligna-Stand von Jenz das Rundholz vorzerkleinerte © Forstassessor Peter Liptay

Feuer und Flamme für Biomasse

Ein Artikel von Forstassessor Peter Liptay | 03.06.2009 - 18:38
Der Stellenwert der Biomasseaufbereitung steigt stark an”, zeigte sich Dipl. oec. Uwe Hempen-Hermeier, der geschäftsführende Gesellschafter von Jenz, Petershagen/DE, auf der Ligna überzeugt. „Damit muss sich auch die stoffliche Produktion auseinandersetzen, bei der es derzeit nicht rund läuft.” Hempen-Hermeier konnte an seinem Stand zahlreiche Anfragen nach der Jenz-Hacktechnik von stofflichen Nutzern des Rohstoffes Holz verzeichnen.

Allround-Zerkleinerer

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Fütterung des Biomasseaufbereiters BA 720 durch den Woodcracker, der am Ligna-Stand von Jenz das Rundholz vorzerkleinerte © Forstassessor Peter Liptay

Jenz führte auf der Messe seinen neuen Biomasseaufbereiter BA 720 vor, dem das vom Woodcracker vorgespaltene Holz in den 720 mm Einzug gelegt wurde. Mit seinen beiden Arbeitsdrehzahlen wird der BA 720 sowohl für die klassische Kompostierung als auch für die Aufbereitung von Wurzeln und Massivholz zu Hackschnitzeln eingesetzt.

Die Einzugswalze mit grober, aggressiver Verzahnung verfügt über ein innenliegendes Getriebe. Durch das Zurückziehen des Einzugskanals oberhalb der Walze ergibt sich eine große freie Einwurflänge. „Der BA 720 ist zur Stationierung an Terminals konzipiert, wohin die Biomasse aus der Umgebung hingeliefert werden kann”, so Hempen-Hermeier. Verwendung für den Biomasseaufbereiter haben auch Kompostier- oder Rodungsbetriebe. Das Vorzerkleinern von groben Holzstämmen für den Biomasseaufbereiter übernahm der Woodcracker 1350 auf einem Radbagger. Mit einer maximalen Öffnung von 1350 mm übt der „Holzknacker” einen maximalen Spaltdruck bei 250 bar von 38 t aus und zerkleinert Starkholz und Wurzeln.

„Die Ligna ist die international größte Holzmesse der Welt und daher für uns sehr wichtig”, hob Hempen-Hermeier hervor.

Vollautomat mit sauberer Verbrennung

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Den Pelletsofen Easyfire stellte Detlef Vanselow von KWB im Ligna-Pavillon vor © Forstassessor Peter Liptay

„Dadurch, dass die Anzahl der Pelletsproduzenten zugenommen hat, sind die Preise wieder konstant geworden”, erzählte Detlef Vanselow, Gebietsleiter bei KWB, St. Margarethen/Raab. Er präsentierte den Pelletsofen KWB Easyfire mit 10 bis 30 kW Leistung und hohem Wirkungsgrad. Eine Besonderheit der Biomasseheizungen von KWB ist das Befüllen von unten. „Dies führt zu einer ruhigen Flamme, einer sauberen Verbrennung und einem geringen Staubanteil”, betonte Vanselow.

Der Ofen brennt vollautomatisch, ebenso erfolgen die Zündung mit Heißluftgebläse, die tägliche Reinigung des Wärmetauschers von Rauchgas sowie der Ascheaustrag. „Der Ascheanteil beträgt lediglich 0,5 %. Das sind bei 10 t Pellets nur 50 kg Asche”, veranschaulichte Vanselow. In einem normalen Heizjahr liegt der Verbrauch zwischen 4 und 6 t Pellets. Es bestehen mehrere Austragungsmöglichkeiten, zum Beispiel über ein Schneckensystem oder ein Saugzuggebläse zum Kessel. Für die Lagerhaltung bietet KWB zum Beispiel den Big Bag mit 10,5 t Fassungsvermögen. „Dafür reicht ein 3 mal 3 m großer Raum aus”, erklärte Vanselow. Die Brennstoffentnahme aus dem Big Bag und der Transport zur Heizung erfolgen mit dem Pelletrührwerk Plus, entweder mittels Steigschnecke oder Saugsystem. „Der ab Juni lieferbare Pellet-Big Bag punktet vor allem mit der optimalen Raumausnutzung”, meinte Vanselow. Der Behälter kann, abhängig von den Brandschutzbestimmungen, im Heizraum oder witterungsgeschützt im Freien aufgestellt werden. Als Heizkessel größeren Kalibers zeigte KWB den Multifire zur Verbrennung von Hackgut oder Pellets.

Horizontal-Hacker mit vier Rotoren

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Magnum Force 6400 im Einsatz: Der Horizontal-Zerkleinerer von CBI mit 1,5 m breitem Einzug produziert Hackschnitzel für Pellets und Spanplatten © Forstassessor Peter Liptay

Eine Maschine, die das Ausgangmaterial für Pellets herstellt, führte CBI am Ligna-Freigelände mit der Magnum Force 6400 vor, die über einen 1000 PS Caterpillar-Motor und einen 4-Messer-Rotor verfügt. Der Horizontal-Hacker fertigt Holzschnitzel der Größe 3 bis 4 mm zur Herstellung von Pellets oder Spanplatten.

„Das Hackgut ist schnell trocken und kann gleich gepresst werden”, informierte Ing. Laurens Veer, Geschäftsführer bei CBI Europe, Nijverdal/NL. „Das weitere Vorzerkleinern in der Hammermühle kann entfallen.” Die Leistung bezifferte Veer mit zwischen 60 und 70 t/h. Der Betreiber kann zwischen vier Rotoren - Massivstahl-, Hammer-, Zwei-Messer-Hacker- und Vier-Messer-Hacker-Rotor - auswählen und diese je nach Anwendungsfall austauschen. Ein Rotorwechsel kann in zwei Tagen vollzogen werden”, informierte Veer. „Damit kann man mit einer einzigen Maschine genau die Produkte erzeugen, die der Kunde wünscht. Die Vielfalt garantiert dem Benutzer, dass er auch bei Änderungen der Marktanforderungen die richtige Maschine hat.”

Ein 4,3 m langes und 1,5 m breites Förderband mit hohen, gemuldeten Seiten erleichtert die Zufuhr von großvolumigen Materialanhäufungen. Verarbeiten lässt sich Hartholz bis 50 cm und Weichholz bis 70 cm Durchmesser. Auf der Elmia zeigt CBI mit dem 1200 PS starken 8400 eine noch größere Maschine. „Wir arbeiten aber bereits an der Entwicklung kleinerer Hacker, die am Jahresende vorgestellt werden sollen”, verriet Veer.

Spalten, Klemmen und Schneiden

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Froh über zahlreiche Bestellungen des SSP 520 Säge- und Spaltautomaten waren Karl Binderberger (li.) und Clemens Nussbaumer © Forstassessor Peter Liptay

Großen Besucherzuspruch erhielt der Säge- und Spaltautomat SSP 520 am während der gesamten Ligna gut frequentierten Stand von Binderberger, St. Georgen am Fillmansbach. „Ein polnischer Brennholzerzeuger hat gerade vier neue Automaten bestellt”, freute sich Geschäftsführer Karl Binderberger über einen hervorragenden Messeverlauf. „Nach zehn Jahren des Vorgängermodells SSP 450 haben wir die Maschine von Grund auf neu aufgestellt. Dabei haben wir alle Erfahrungswerte in die Konzipierung mit einbezogen.” Durch Erhöhung der Breite des Förderbandes von 40 auf 80 cm lassen sich nun mehr Scheite erzeugen. Auch der Betriebsdruck wurde gesteigert.

Der SSP 520 besitzt eine servicefreundliche Schiebetür, die sich aufklappen lässt und so den Blick direkt ins Herz der Maschine erlaubt. „Das Holz wird seitlich und nicht mehr von oben geklemmt, dies gewährleistet eine höhere Betriebssicherheit”, informierte Binderberger. „So kann das Schwert beim Schneiden nicht eingeklemmt werden.” Das Einzugsförderband verfügt neuerdings über einen Ketteneinzug und ist hydraulisch klappbar. „Damit ist die mobile Maschine in zwei Minuten transportfertig”, berichtet Binderberger. Der Zyklus Spalten, Klemmen, Schneiden wiederholt sich beim SSP 520 automatisch. „Ich muss den Automaten nur einmal anschalten und dann nichts mehr tun, solange Holz da ist”, sagte Binderberger. Nur neun Sekunden verstreichen von einem Schnitt zum nächsten. Die Maschine lässt sich auch über einen Joystick steuern. Zur Bedienung ist nur eine Person notwendig. Die Zielgruppe reicht vom Landwirt bis zum Vollprofi.

Komplettes Hackerprogramm

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Über das umfassende Hacker-Programm mit Biber 3, 7 und 82 von Eschlböck erkundigte sich hier ein Interessent bei Kundenberater Horst Cieslik (li.) © Forstassessor Peter Liptay

Über ein sehr internationales Publikum, aber auch Anfragen aus der Region freute sich Christian Meyer, Vertrieb bei Eschlböck, Prambachkirchen. In Hannover präsentierte das Unternehmen fast sein komplettes Produktprogramm vom Biber 3 und 5 über den Biber 7 bis zur schwersten Maschine, dem Biber 82. Mit einer Einzugsbreite von 98 cm häckselt dieser Hart- oder Weichholz bis maximal 55 cm Durchmesser. Für größere Stammdurchmesser bietet Eschlböck einen direkt auf dem Hacker aufgebauten Holzspalter bis 1 m Durchmesser an. Die neue Hacktrommel des Biber 82 ermöglicht die Produktion von exaktem Feinhackgut und von gleichmäßigem Grobhackgut bis 4 cm für Großheizwerke. Das bisherige Spitzenmodell wird bald vom neuen Biber 90 übertroffen, der in Kürze seine Premiere feiern wird.

Beim Trommelhacker Biber 7 mit 35 mal 56 cm Einzugsöffnung garantiert die große Schwungmasse der Hacktrommel mit acht paarweise versetzten Hackmessern leichtzügiges Arbeiten und vergleichsweise geringe Antriebsleistungen. Die serienmäßige elektronische Einzugssteuerung ermöglicht kontinuierliches Hacken auch mit kleinen Schleppern. Durch die neue patentierte Fremdkörper-Scherbolzensicherung der Hackmesserfixierung werden kleinere Schäden oft direkt vermieden. Wechselbare Siebe ermöglichen verschiedene Hackgutqualitäten.

Der kleinere Scheibenradhacker Biber 3 mit 18 mal 24 cm Einzugsöffnung ist das Einsteigermodell im Eschlböck-Hackmaschinenprogramm für exaktes Hackgut. Es wird gerne von Garten- und Landschaftsbauern oder Kommunen verwendet. Ein herausnehmbarer Nachzerkleinerungskamm aus Spezialmesserstahl garantiert gleichmäßiges Hackgut zur Bestückung automatischer Holzfeuerungsanlagen.

Alles für die Brennholzerzeugung

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Seine Premiere feierte der AutoSplit von Posch – zum Herstellen von Anzündholz © Forstassessor Peter Liptay

Sein um etliche Neuheiten erweitertes Sortiment präsentierte Posch, Leibnitz, auf der Ligna erstmals im Einsatz. Wer Holz zum Brennen bringen will, braucht auch welches zum Anzünden. Dafür hat Posch den AutoSplit entwickelt, der Weichholz-Rundlinge oder Kanthölzer mit bis zu 20 cm Durchmesser in kleine Holzscheite verwandelt.

Vertriebsleiter Ing. Thomas Tinnacher demonstrierte unter dem Expodach, wie die Innovation im 3-Sekunden-Takt fertige Anzündscheite erzeugt. Das Rohmaterial wird über eine Zufuhrvorrichtung und das gefederte Einzugsband direkt zu den Spaltmessern geführt. Für die Verpackung hat der Betreiber die Wahl zwischen einer losen Beschickung oder einer säuberlich geschichteten manuellen Befüllung. „Mit dem neuen AutoSplit kann der Brennholzhändler sein Sortiment ideal um Anzündholz erweitern”, begründete Tinnacher. Neu bei Posch ist auch der SplitMaster 20 mit neuem Easy-Spaltsystem, der mit 20 t Spaltkraft Rundholz bis 60 cm Durchmesser zerkleinert. Das Easy-System revolutioniert das Waagerechtspalten ein Stück weit. Das Holz wird nicht mittig durch das Easy-4-fach-Spaltmesser gedrückt, sodass unten schon zwei passende Stücke für Lagerung und Weiterverarbeitung abgespalten werden. Die oberen beiden Scheite werden mit dem Einhand-Sappel von den Flügeln des Spaltmessers nach unten in den Spaltkanal zurückgezogen und erneut gespalten.

„Der Bediener muss nicht noch mal um die Maschine herum, um den Holzklotz zurückzumanövrieren”, legte Tinnacher dar. „Früher musste man an einer vergleichbaren Maschine zu dritt arbeiten, mit dem Easy-Spaltsystem kann bereits eine Person effizient Brennholz spalten.” Den SplitMaster gibt es auch mit 26 oder 30 t Spaltkraft.