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Politik trifft Holz: Landesrat Benger, designierte FHP-Generalsekretärin Hackl, Bundesministerin Karmasin und FHP-Vorsitzender Starhemberg (v. li.) © Monika Fellner

Ex-Männerdomäne?

Ein Artikel von Gerd Ebner | 12.11.2014 - 20:37
Karmasin skizzierte ihre Pläne, Arbeit und Familie besser vereinen zu können. Skandinavische Vorbilder wurden erwähnt, wo es eine familienfreundlichere Relation von Arbeits- zu Freizeit gibt. Das Resultat wären etwa effizientere Mitarbeiter mit weniger Krankenständen.

Zukunft weiblicher

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Politik trifft Holz: Landesrat Benger, designierte FHP-Generalsekretärin Hackl, Bundesministerin Karmasin und FHP-Vorsitzender Starhemberg (v. li.) © Monika Fellner

Christoph Kulterer, Vorsitzender der österreichischen Sägeindustrie, sprach als Eigentümer der Hasslacher Norica Timber davon, dass seine Generation eine andere Gewichtung hinsichtlich Unternehmen und Familie lege. Durch seine beiden Töchter wird die Hasslacher-Zukunft auf jeden Fall weiblicher.
In Pörtschach galt es noch, Aufklärungsarbeit zu leisten. Der Produktionswert von rund 12 Mrd. €, der Exportüberschuss von 3,5 Mrd. € und 300.000 Arbeitsplätze machen die Holzwirtschaft in Österreich zur zweitwichtigsten Branche. Das war der Familienministerin nicht bekannt. Vor dem Treffen in Pörtschach war die Holzbranche für sie, „ein paar Förster, die Holz schneiden“. Offenbar hat FHP also noch viel Öffentlichkeitsarbeit zu leisten. Erledigen könnte dies Hermine Hackl, die in Pörtschach offiziell als neue FHP-Generalsekretärin vorgestellt wurde (s. Holzkurier Heft 45, S. 22). Ab Januar ist sie im Amt. Dieses will Hackl einmal mehr „General“ und einmal mehr als „Sekretärin“ ausfüllen – also General-Sekretärin. Der Ministerin oblag es dann, auf den extremen Männerüberhang auf der von rund 250 Teilnehmern besuchten FHP-Veranstaltung hinzuweisen. 1:9 war noch eine Untertreibung. Die Bestellung von Hermine Hackl dient der leichten Korrektur – zumindest die FHP-Leitung wird weiblicher.

Wald geschenkter Reichtum, Nutzung legitim

Reflexion über das Grundsätzliche stand im Mittelpunkt des Philosophicum Lignum, einer Denkwerkstatt, finanziert von der Starhemberg‘schen Privatstiftung. Dr. Günter Tobler, Technische Universität München, stellte Ergebnisse vor (s. Link). Laut Tobler befindet sich die Branche in einer Lebendfalle: Der Mensch transferiere die Welt so, wie er sie braucht, das sei das Angenehme. Zugriff auf die Ressource sei zwar legitim – nicht verantwortungsvolle Nutzung führe aber zu irreversiblen Schäden. Wald sei Reichtum, eine geschenkte Ressource sowie der Inbegriff für Wohlergehen und Heil. „Wo der Wald in Ordnung ist, ist auch die Welt in Ordnung“, leitete Georg Binder, proHolz Austria, zum Österreich-Pavillon auf der Expo 2015 in Mailand über. In diesem wird ein Wald wachsen und funktionieren.

Challenge verlängern

Die österreichische Holz-Challenge wurde in Pörtschach präsentiert. Es handelt sich dabei um ein praxisnahes Holzlogistik-Projekt, bei der Schülerteams aus der HBLA Bruck an der Mur und dem Holztechnikum Kuchl teilnahmen. Landesrat Benger hat Überlegungen, die Holzchallenge 2015 (Forstliche Ausbildungsstätte Ossiach) und 2016 (Internationalen Holzmesse) in Kärnten weiterleben zu lassen.