Dass die Erträge zwischen Forst und Sägeindustrie ungleich verteilt sind, darüber war man sich bei der Mitgliederversammlung der Bayerischen Säger am 26. September einig. Eingeladen hatte der Verband der Holzwirtschaft und Kunststoffverarbeitung Bayern/Thüringen (VHK). Die akuten Problemfelder lauten:
- Die Margen sind gering, auch weil in Bayern die „weltweit höchsten Rundholzpreise“ (VHK-Vorsitzender Peter Fickler) gezahlt werden. Die könnten sogar weiter steigen, während Preise in Baden-Württemberg und Österreich sinken.Die Holzmobilisierung im Kleinwald läuft schleppend.Sägewerke beteiligen sich kaum an der Finanzierung von proHolz Bayern.Sägewerke mit Stromverbrauch unter 1 GWh (alle kleineren und mittleren) werden benachteiligt, weil sie nicht in den Genuss der EEG-Befreiung kommen.Zimmerer kaufen zunehmend BSH und KVH über den Holzhandel anstatt klassisches Bauholz.
Allgäuer Einschnitt halbiert
Laut Forstminister muss es auch künftig Platz für kleine und große Säger geben. Brunner bekannte sich als Fan des „Dorfsägewerks“, wenngleich es industrielle Leuchtturmbetriebe brauche. Aber „spätestens bei der nächsten Kalamität sind wir froh, wenn man Rundholzmengen flächendeckend absetzen kann“.
„Ihr macht Gewinn, wir Verlust!“
2015er-Verträge schon signiert
Absatzprobleme haben die BaySF jedenfalls nicht. Die Staatsforsten werden ihren Hiebssatz ausnutzen. Die rund 5 Mio. fm für das nächste Geschäftsjahr seien komplett vergeben. Die Menge lande fast ausschließlich in Bayern, obwohl es genug „unmoralische Angebote“ aus dem Ausland gebe, etwa Rundholz per Schiff donauabwärts zu verkaufen – ohne Erfolg. „Da haben wir nicht einen Sündenfall begangen“, stellte Freidhager klar.
Kritik formulierte der BaySF-Chef bezüglich der Finanzierung von proHolz Bayern. Je 128.000 € steuern die Privatwaldbesitzer und die Staatsforsten bei. Seitens der Sägewerke gebe es aber noch keine Zusagen. Als Beispiel eines fehlenden Engagements nannte er eine große Holzindustrie. „Für so ein Unternehmen sind 10.000 € keine Frage des Könnens, sondern des Wollens.“ Man müsse daher nachdenken, warum dieser Betrieb keine derart vernachlässigbare Summe beisteuern will. „Sind die Dienstleistungen von proHolz Bayern nicht gefragt, dann werden wir das beheben. Aber eine Diskussion um ein paar Tausend Euro zu führen, finde ich an der Grenze zur Peinlichkeit.“ Zum Vergleich: Entlang der Wertschöpfungskette Holz werden in Bayern 38 Mrd. €/J umgesetzt.