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Verbreitungskarte des Eschentriebsterbens in der Schweiz © Waldschutz Schweiz

Eschensterben vor den Toren Genfs

Ein Artikel von Birgit Koller (für Timber-Online bearbeitet) | 01.07.2014 - 14:51
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Verbreitungskarte des Eschentriebsterbens in der Schweiz © Waldschutz Schweiz

Das seit 2008 in der Schweiz beobachtete Triebsterben der Esche hat sich 2013 weiter ausgebreitet und verstärkt. Im April wurden auch im Valle Maggia bei Riveo und im Val Bavona bei Foroglio junge Eschen mit eindeutigen Krankheitssymptomen entdeckt. Das Eschentriebsterben dürfte sich nun auch im Tessin schnell ausbreiten. Dies zeigen aktuelle Auswertungen der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL. Bis heute wurde die Krankheit in der Schweiz ausschließlich an der Gemeinen Esche (Fraxinus excelsior) festgestellt. Eschen auf feuchten Böden oder auf Standorten mit hoher Luftfeuchte sind verstärkt von der Pilzkrankheit betroffen. Alljährlich sich wiederholender Befall führt besonders bei jungen Eschen zu einem raschen Tod. Alte Bäume hingegen überleben oft mehrjährigen Pilzbefall.

Kann ein Virus die Eschen retten?

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Durch den Erreger des Eschentriebsterbens verursachte Nekrosen am Stammfuss junger Eschen, anschliessender Hallimaschbefall © Waldschutz Schweiz

Das Triebsterben der Esche lässt sich noch nicht wirksam bekämpfen. Die Eidgenössische Forschungsanstalt WSL verfolgt gemeinsam mit dem Nature Research Centre in Vilnius (Litauen) jedoch eine heisse Spur: die Forschenden haben in mehreren Pilzproben aus Litauen und der Schweiz einen Virus nachweisen können, der das Potenzial haben könnte, den Erregerpilz des Eschentriebsterbens in Schach zu halten. Derzeit laufen Versuche, in denen die Forschenden die genetische Vielfalt des Virus untersuchen und testen, wie stark dieses die Entwicklung des Pilzes eindämmen kann. Als mittelfristiges Ziel wollen die beiden Forschungsgruppen eine Methode entwickeln, mit der sie das Eschentriebsterben biologisch bekämpfen können.