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Ein Mitarbeiter beschickt die neue Lignamatic mit einem Lignatur-Hohlkastenprofil © Günther Jauk

Erfolg seit 1989

Ein Artikel von Günther Jauk | 08.09.2014 - 17:13
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Ein Mitarbeiter beschickt die neue Lignamatic mit einem Lignatur-Hohlkastenprofil © Günther Jauk

Nach fast 90.000 Betriebsstunden war es an der Zeit, die Lignamatic-Abbundmaschine von Krüsi, Schönengrund/CH bei Lignatur, Waldstatt/CH auszutauschen. Es handelt sich dabei um die erste Lignamatic, die je in Betrieb genommen wurde. „Die mechanischen Teile funktionieren noch einwandfrei, jedoch ist die Computertechnologie mehr als überholt“, erklärt Ruedi Jud, Geschäftsführer von Lignatur. Bei der neuen Lignamatic handelt es sich um eine vollautomatische Zehn-Achsen gesteuerte Abbundmaschine. Lignatur ist ein Holzwerkstoffhersteller in Kanton Appenzell Ausserrhoden. Spezialisiert hat sich das Unternehmen auf Systemlösungen aus Hohlkastenprofilen. „Für ein mittelständisches Unternehmen wie das unsrige reicht es nicht aus, einfach nur Stangenware zu produzieren. Wir bieten unseren Kunden komplette Systemlösungen für den Holzbau“, führt Jud aus. Die optisch ansprechenden Kasten- und Flächenelemente für Decken und Dächer werden je nach Kundenanforderungen hinsichtlich Oberflächenqualität, Schallschutz, Brandschutz, Wärmeschutz und Schallabsorbtionsanforderungen gefertigt.
Warum sich Lignatur immer wieder für Krüsi-Maschinen entscheidet, hat viele Gründe. Der Naheliegendste ist die Entfernung. Schönegrund und Waldstatt liegen nur 5 km voneinander entfernt. „Die kurze Distanz schafft auch einen persönlichen Bezug zwischen den Unternehmen“, meint Jud. Natürlich entscheidet sich Lignatur nicht nur aufgrund der geografischen Lage immer wieder für Lignamatic- Abbundmaschinen. „Wir sind mit unseren drei Lignamatic- Abbundmaschinen sehr zufrieden“, bestätigt Jud.

Mehr Power

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Urs Iseli (li.) Geschäftsführer von Krüsi und Ruedi Jud Geschäftsführer von Lignatur vor der neuen Lignamatic © Günther Jauk

Durch bessere Kraftübertragung und ausgefeiltere Steuerungselemente arbeitetet die neue Lignamatic genauer und schneller als ihre Vorgänger. Die Werkzeuge fahren mit 60 m/Min. an das Werkstück auf 1 mm heran. Die erste Lignamatic brachte dies nur in der doppelten Zeit zuwege. „Die Maschine bearbeitet mehrere eingespannte Werkstücke gleichzeitig. So können zum Beispiel zwölf Sparren in einem Arbeitsgang, ohne umspannen, montagefertig bearbeitet werden“, erklärt Urs Iseli, Geschäftsführer von Krüsi. Mögliche Bearbeitungsschritte sind sägen, fräsen, hobeln, kehlen, falzen, bohren und nuten. Ein Spezialprodukt von Lignatur sind perforierte Elemente für gezielte Schallabsorption. „Die Anzahl und Größe der Löcher ergibt eine bestimmte Schallabsorptionszahl“, macht Jud verständlich. Wo die Löcher in den Elementen genau platziert werden, entscheidet nicht der Bediener, sondern die Lignamatic selbst. Der Mensch muss nur noch die gewünschte Lochzahl vorgeben. Angesteuert wird die neue Lignamatic direkt von CAD/CAM 3D-Programmen. „Ein weiterer Vorteil der Lignamatic-Abbundanlage liegt in der Bedienfreundlichkeit. Alle meine Mitarbeiter konnten die Maschine in kürzester Zeit bedienen“, freut sich Jud.

Formel des Erfolgs

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Perforiertes Element für gezielte Schallabsorption von Lignatur: Der Bediener gibt die Lochzahl vor, alles weitere erledigt die Lignamatic © Lignatur

Neben Lignamatic-Abbundanlagen fertig Krüsi auch Zapfenschneider, Längs- und Besäumkreissägen sowie Krüsimatic-Anlagen für den allgemeinen Zimmerei-Abbund. Krüsimatik-Anlagen, ebenfalls CNC-gesteuert, sind für gerade Stäbe ausgelegt. 70 % der Krüsi-Anlagen werden exportiert. „Unsere Maschinen kommen überall dort zum Einsatz, wo es Holz gibt. Montiert haben wir bereits in Schweden, Kanada, Russland oder Japan“, berichtet Iseli nicht ohne Stolz.
Für den über 50-jährigen Erfolg des Familienunternehmens hat Iseli eine einfache Erklärung: „Durch den modularen Aufbau unserer Anlagen, die noch dazu in der Länge variabel sind, bieten wir jedem Kunden genau die passende Maschine. Niemand will sich nur wegen einer neuen Maschine gleich eine zweite Halle hinstellen.“ Wichtige ist dem Unternehmen auch der Wissenstransfer an die jüngere Generation.
„Die meisten unserer Lehrlinge setzen das Gelernte auch langfristig in unserem Betrieb um“, berichtet Iseli.GJ