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Flagge England © public domain

Englisches Kronospanwerk gefährdet

Ein Artikel von Robert Kittel (für Timber-Online bearbeitet) | 15.04.2014 - 00:58
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Befürchtungen über eine drohende Schließung des Kronospan-Plattenwerkes in Chirk/UK mit 600 Beschäftigten werden der Daily Post Wales zufolge in England kolportiert. In dem Interview wird der Verantwortliche für Rundholzeinkauf, Chris Emery, zitiert, der seit Jahresbeginn eine Preissteigerung bei englischem Rundholz von 10% registrierte. Trotz des milden Winters sei die Nachfrage nach Biomasse überdurchschnittlich angestiegen. Emery fordert eine sofortige Reaktion der Regierung, weil diese Entwicklung für sein Unternehmen existenzbedrohend sei.

Er macht eine Kombination aus Biomassesubventionierung und der wieder erstarkenden Baunachfrage für die jüngsten Preissteigerungen verantwortlich. Man könne die eigenen Produkte inzwischen nur noch am Binnenmarkt absetzen, so Emery, der Export sei auf Null zurückgegangen, da osteuropäische Anbieter zu wesentlich günstigeren Preisen liefern könnten. Emery forderte eine sofortige Änderung der englischen Subventionspolitik. Seiner Ansicht nach sollte nur Biomasse am Ende einer kaskadischen Nutzung förderungswürdig sein. Auch die Vereinigung europäischer Plattenproduzenten EPF fordere eine Änderung der Förderungspolitik, da das derzeit angewendete Modell zu einer starken Wettbewerbsverzerrung führe. Die Subventionierung der Starkholzverbrennung habe zu einem unfairen Vorteil für Biomassekraftwerke geführt, welcher die Kosten für englische Plattenhersteller stark erhöht habe.

Zwei Parlamentsmitglieder, Clwyd South und Susan Elan Jones, haben der Daily Post zufolge die Regierung von Wales aufgefordert, Kronospan direkt zu unterstützen, da es sich um einen der wichtigsten Arbeitgeber der Region handle. Ein Regierungsprecher sagte dazu, dass man das Problem sehr ernst nehme. Analysen des Energie- und Klimaministeriums hätten jedoch ergeben, dass ausreichend Rundholz am Markt sei, um sowohl Plattenindustrie als auch Biomassekraftwerke zu versorgen.