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Preisbild Rundholz bis November 2013 © Holzkurier

Einkaufsstopp wirkungslos

Ein Artikel von Gerd Ebner | 04.12.2013 - 08:47
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Preisbild Rundholz bis November 2013 © Holzkurier

Die Nadelrundholz-Preise blieben im November in Mitteleuropa faktisch unverändert. Der Holzhunger ist so groß, dass die Sägewerke trotz teilweise angespannter Ertragslage am bestehenden Niveau einkaufen. Stora Enso, die einen Einkaufsstopp für Rundholz mit weniger als 5 €/fm Preisnachlass verkündeten, blieben in ihrem Ansinnen alleine. „Es herrscht offenbar schon ein gewisser Fatalismus vor. Eigentlich hätten viele Unternehmen mit Stora Enso solidarisch sein sollen“, formulierten es einige zwischen den Zeilen. Oder: „Das fernöstliche Lüftchen hat manchem vielleicht nicht gutgetan. Jetzt glaubt man, sich im Einkauf wieder etwas leisten zu können“, spielt einer auf die sensationellen Exporterfolge in Richtung Japan an.
Ob der Versuch zumindest preisstabilisierend wirkte oder die eine oder andere Preisspitze kappte? Das wäre möglich. Der Holzkurier erhob für November jedenfalls ein Fi-/Ta-Sägerundholz-Preisbild von 99,6 bis 102,9 €/fm (+30 Cent/fm zum Oktober). Vielfach werden nun aber die Rundholzverträge wieder kürzer abgeschlossen – es könnte sich preislich ja doch noch etwas tun.
Die meisten Sägewerke stellen heuer von 20. Dezember zumindest bis 7. Januar ab. Dieser Minderbedarf könnte dann weiteren Druck aus dem Markt nehmen.

Mehr Holz für Fixkostendegression

Selbst unter Sägern ist umstritten, ob günstigeres Rundholz realistisch sei. Zu stark ist die Nachfrage, zu hoch sind die Kapazitäten. Postuliert wird vereinzelt die andere Möglichkeit der Entlastung: „Kämen in Österreich 2 Mio. fm mehr auf den Markt, könnten die Sägewerke über bessere Betriebsauslastung 7 bis 8 €/fm-Einschnitt lukrieren. Das würde alle international wieder wesentlich wettbewerbsfähiger machen.“

Süden jetzt günstiger

In Österreich hat sich im Herbst ein leichtes Preisgefälle in Richtung Süden aufgetan. Da halfen die Käferholzanfälle in Steiermark und Kärnten. Mitt November kamen geringe Schneebruchschäden, speziell in Kärnten, hinzu. Der österreichische Kleinwald dürfte heuer – obwohl man lange dem Vorjahr hinterherlief – mehr geerntet haben als 2012. Nicht zuletzt deshalb war die Versorgung der Sägewerke auch im November relativ gut.
Von einer regen Erntetätigkeit kann man im bayerischen Bauernwald nicht sprechen. Im Herbst wurde laut Einschätzung der meisten Rundholzkäufer weniger geschlagen. Dies- und jenseits des Walserberges ist das Zinsniveau gleich, die Förderungen sind ähnlich, das ist Preisniveau vergleichbar – was macht den Unterschied? Österreichische Waldbesitzer plus Käufer nennen den höheren Organisationsgrad und die Interessenvertretungen als entscheidend für die Mehrernte.

Was kommt 2014 aus Tschechien?

Tschechisches Rundholz linderte heuer den süddeutschen und österreichischen Holzhunger. Ob das 2014 auch so sein wird, steht noch nicht fest. Heuer gab es Schadholz (Käfer, Sturm) und höhere Exportmengen nach dem Less-Ende. Mit beidem kann man 2014 nicht mehr rechnen. Hinzukommt die permanente Unsicherheit, wie es mit der geplanten Restitution der Kirchenwälder wirklich weitergeht.