Um die Ausbeute bei der Lamellenproduktion zu verbessern, sind die Holzwerke Pröbstl nach einem Ausflug zu den Kreissägen im Vorjahr wieder zur Bandsägentechnik zurückgekehrt. Seit September spalten vier Dünnschnittsägen von Fill, Gurten, das Rohbrett in feine Lamellen auf. Und zwar zur vollen Zufriedenheit von Pröbstl. Bei der Investition zählten für ihn vor allem hohe Qualität und verbesserte Ausbeute. Speziell angeordnete Hobelwellen entlocken dem Holz nun auch die letzten Kubikmillimeter.
1,35 mm statt 2,2 mm Schnittfuge
Eine typische Dimension für die Rohlamelle sind 57 mal 142 mm. Daraus erzeugt die Fill-Bandsäge beispielsweise fünf Lamellen á 9,5 mm Stärke. Verleimt und geschliffen ergibt das die beliebte 27 mm-3-S-Platte (Pröbstls Sortiment reicht von 12 bis 100 mm Stärke).
Nach der Aufgabe werden die Rohlamellen zunächst auf der Ober- und Unterseite gehobelt. „Die Schmalfläche bleibt hier unbearbeitet“, betont Pröbstl. Dann strömt die Lamelle in die Auftrennstraße. Vier Fill-Bandsägen (Typ Speedliner 920-350) hintereinander sägen die Hölzer in bis zu fünf Lamellen auf. Aus Sicht der Kostenrechnung haben zwei Parameter Priorität:
- Die Schnittfuge muss möglichst dünn sein. Bei 1,2 Mio. m2/J 3-S-Platten werden gewaltige Holzmengen zerspant. Jeder Zehntelmillimeter weniger in der Schnittfuge spart Zehntausende Euro. Genaue Zahlen gibt Pröbstl nicht preis. Man verrät bloß, dass die Fill-Sägen mit 1,35 mm, eine um knapp 40 % dünnere Schnittfuge als die Vorgänger-Kreissägen (2,2 mm) haben.Die Schnittqualität muss so gut sein, dass danach keine Hobelung nötig ist. Pröbstl schleift die Platten lediglich nach der Verklebung (zweiter kritischer Punkt).
Erst sägen, dann hobeln
Multisensorscanner beurteilt Oberfläche
Auf Fill hat die Familie Pröbstl (Helmuts Töchter Elisabeth und Irmi sind leitend tätig) erstmals gesetzt. Der Innviertler Maschinenbauer wird ein halbes Jahr nach Inbetriebnahme ausdrücklich gelobt. Fill war als alleiniger Ansprechpartner auch für die Kappsäge oder die Scannertechnologie verantwortlich. Von Auftragserstellung bis zur Betreuung im Betrieb klappte alles hervorragend. Und das ist – aus Sicht der Unternehmerfamilie – wohl der vierte kritische Punkt.