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Druck aus Süden

Ein Artikel von Gerd Ebner | 05.05.2014 - 13:26
Eines gilt für Süddeutschland, Österreich und Tschechien gemeinsam: Es gibt genug Rundholz. Die Preise sind eher instabil und tendieren angesichts des hohen Angebotes nach unten. Je näher es zu den Schadholzgebieten in Kärnten und Slowenien geht, desto stärker.

Bis zu 12 /fm weniger

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In Kärnten wurden im April rund 93 bis 96 €/fm bezahlt. Das sind um 10 bis 12 €/fm weniger als noch im Herbst 2013. Zwei Gründe werden dafür genannt: Das Schadholzaufkommen in Kärnten selbst dürfte mit rund 600.000 fm doch höher sein, als vorerst befürchtet (s. Holzkurier Heft 17, S. 6). Zweitens beklagen Kärntner Wirtschaftsführer: „Man lässt zu viel Holz aus Slowenien herein.“

Obwohl zwischen Schadenseintritt und den ersten Aufarbeitungen sechs bis sieben Wochen vergingen, wurden offenbar keine größeren, überregionalen Verkäufe seitens der betroffenen slowenischen Waldbesitzer durchgeführt: „Nun herrscht das blanke Chaos. Unkoordiniert gelangen Riesenmengen zu nahen Holzindustrien“, wird beklagt.

Die Situation lässt in Südösterreich einen weiteren Preisdruck fin den kommenden Monaten erwarten. Die Information aus Slowenien: „Die Fichte ist Ende Mai aufgearbeitet“, wird nördlich der Grenze als völlig unrealistisch bezeichnet.

Norden und Osten höhere Preise

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Im Norden und Osten Österreichs könnte man das typische Preisniveau laut Holzkurier-Recherche auf 95 bis 100 €/fm festmachen. Auch hier sind die Sägewerke voll. Vereinzelt hört man von regelrechten „Abwehrpreisen“.
Die Verunsicherung in dieser Preisfindungsphase bei Käufern und Verkäufern ist greifbar. Derzeit sind die Sägewerke sehr gut versorgt. Ob und wann sich das ändert, hängt wohl nicht zuletzt von der Witterung während der Flugsaison der zweiten Borkenkäfergeneration ab.