In seinen Unternehmensbereichen – Schärfen von Band- und Kreissägeblättern sowie von PKD-Rotationswerkzeugen – ist Vollmer Marktführer. Von China bis Chile sind rund um den Globus die Maschinen im Einsatz. Dies und der laufende technologische Fortschritt waren für die Holzkurier-Redaktion die Gründe, Vollmer zum Sägeindustrieausstatter des Jahres 2014 zu wählen.
Die Situation
Vollmer begann schon früh, mit eigenen Mitarbeitern im Ausland Niederlassungen zu gründen. „Unsere Produkte haben Erklärungsbedarf. Mit eigenen Mitarbeitern vor Ort haben wir bessere Chancen. Gleichzeitig erwarten dies unsere Kunden“, sagt Brand. Mittlerweile verfügt Vollmer über elf Niederlassungen weltweit. „Ein eigener Standort wird aber einer bestimmten Maschinenanzahl im Land gegründet. Er wird mit eigenen Mitarbeitern betreut – von der Beratung bis zum Service.“ Zudem hat Vollmer weltweit ein Händlernetz.
Die Niederlassungen
Als jüngste Niederlassungen kam im Mai der Standort im indischen Bangalore hinzu. „Indiens Bruttoinlandsprodukt wächst jährlich. Das Land ist für uns ein wichtiger Zukunftsmarkt, wenn es um die internationalen Werkzeughersteller geht.“ Als nächsten Standort denkt Brand über Russland nach: „Vor Kurzem haben wir in Moskau einen Showroom eröffnet. Eine Niederlassung ist in Planung.“
In China betreibt der Schärfspezialist ein zweites Produktionswerk. „Um auf die Kundenbedürfnisse eingehen zu können, muss man vor Ort sein“, weiß Brand und erklärt: „Die Asiaten haben beispielsweise von der Bedienung und der Technik her andere Anforderungen. Wir müssen daher die Steuerung an der Maschine anders platzieren, damit die Bediener ergonomisch richtig arbeiten können.“ In Deutschland hat man 2012 ein eigenes Unternehmen zur Vermarktung von Gebrauchtmaschinen gekauft. „Wir erwirtschaften mit den Gebrauchtmaschinen bis zu 6 Mio. € in diesem Jahr – Tendenz steigend“, bringt es der Geschäftsführer auf den Punkt. Zur Vollmer-Gruppe gehört auch die Loroch Maschinenfabrik aus Mörlenbach/DE. Diese hat sich auf die HSS-Kreissägeblatttechnik spezialisiert.
Die Ziele
Vollmer hat eine klare Wachstumsstrategie: „Bis 2020 wollen wir führender Lösungsanbieter für die Herstellung zerspanender Werkzeuge sein.“ 2012 erwirtschaftete Vollmer über 100 Mio. €. Heuer wird man sich auf diesem Niveau einpendeln, ab 2014 soll es wieder leichter nach oben gehen – „wenn von außen nicht noch große Veränderungen auf uns zukommen. In Europa ist die Krise noch nicht durchgestanden. Es kommt nur langsam das Licht am Horizont durch. Amerika erholt sich, Asien liegt auf einem vernünftigen Niveau. Aber China ist nicht mehr so das starke Zugpferd“, informiert Brand.
Die Arbeit
Bei Vollmer kümmert man sich selbst um den „Nachwuchs“: Derzeit sind 60 Auszubildende beschäftigt – eine Quote von über 10 %. Vollmer ist mit dem Standort Biberach in einer sehr wirtschaftsstarken Region angesiedelt. „Bei uns gibt es kaum Arbeitslose und das Berufsangebot ist groß. Wir arbeiten eng mit allen Schulformen zusammen, um den Jugendlichen unsere Arbeit näherzubringen und sie für die Technik zu begeistern“, berichtet Marketingleiter Markus Dietel. So hat man die „Technik-Abenteuerwoche“ in den Schulferien ins Leben gerufen.
Den Facharbeiteranteil beziffert man bei Vollmer mit 98 %.
Die Vergangenheit …
… und die Zukunft
„Wir streben nachhaltiges Wachstum an“, bringt Brand die Strategie abschließend auf den Punkt.
Vollmer
Gegründet: 1909 von Heinrich VollmerGeschäftsführer: Dr. Stefan Brand
Umsatz 2012: über 100 Mio. €
Mitarbeiter: 700, davon 500 in Biberach
Produkte für: Sägewerke und Holz verarbeitende Industrie, Werkzeughersteller, Schleifdienste
Maschinen für: Bandsägeblätter, Kreissägeblätter, Schärfen von PKD-Rotationswerkzeugen
Export: über 70 %