Dank einer mittlerweile ganz ordentlichen Anzahl leidenschaftlicher Holzbauarchitekten, -ingenieure und -aktivisten gibt es für Bauplaner und andere Interessenten inzwischen eine breite Reihe an Programmen, Veranstaltungen und Seminaren, wodurch sie ihr Wissen über den Holzbau aufbessern können. Erfreulich daran ist das gefühlt zunehmende Interesse, gemessen an Teilnehmern und Besucherzahlen. Dies bestätigte sich erneut durch die Schwerpunktveranstaltung „Bauen mit Brettsperrholz im Geschoßbau, Fokus Bauphysik“, vergangenen Juli im Grazer Haus der Architektur. Der Holzcluster Steiermark hat gemeinsam mit der Steirischen Wirtschaftsförderung neben wesentlichen Vertretern der österreichischen Holzbranche auch einige wissbegierige Architekten eingeladen. Den Höhepunkt der Veranstaltung stellte die mit Spannung erwartete Vorstellung der gleichnamigen Broschüre durch Dr. Martin Teibinger von der Holzforschung Austria, Wien, dar. „Bauen mit Brettsperrholz im Geschoßbau“ ist eine Planungsbroschüre, welche neben allgemeinen Grundsätzen zum Bauen mit Holz beziehungsweise BSP ebenso aktuelle bauphysikalische Anforderungen und Lösungen anführt. „Baupraktische Empfehlungen und Richtigstellungen von fehlerhaften Ausführungen runden die Broschüre ab“, erklärte Teibinger. Das Kompendium soll bei der Realisierung von mehrgeschossigen Holzbauten als Unterstützung dienen. Teibinger wies allerdings dezidiert darauf hin, dass es eine bauphysikalische Planung und rechtliche Beratung keineswegs ersetzen könne.
Mit der Broschüre existiert also endlich ein Nachschlagewerk zum „Bauen mit BSP“, welches manchen Architekten vielleicht wieder einen Schritt näher zu ihrem nächsten Holzbau bringt. Denn der ist, wie es jemand in Graz formulierte, „gar nicht mal so schwer“.