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Biodiversitäts-Zielerreichung der deutschen Naturlandschaftstypen © Holzkurier

Deutschland verfehlt Biodiversitätsziele

Ein Artikel von Hannes Plackner (für Timber-Online bearbeitet) | 17.02.2015 - 09:17
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Biodiversitäts-Zielerreichung der deutschen Naturlandschaftstypen © Holzkurier

Deutschland erreicht seine Artenschutz- und Biodiversitätsziele nicht. Der am 4. Februar präsentierte „Indikatorbericht zur Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt“ zeigt Zielerreichungsgrade in den Naturlandschaften zwischen 58 % und 76 %. Die Wälder schneiden noch am besten ab. Es werden etwa der steigende Laubbaumanteil und Totholzhabitate anerkannt. Allerdings seien nicht genügend Wälder PEFC- oder FSC-zertifiziert. Berlin strebte einen Zertifizierungsanteil von 80 % bis 2010 an. Über 70 % PEFC- und 5 % FSC-Flächen kommt man aber seit Jahren nicht hinaus.

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks verlangt größere Anstrengungen. „Wir müssen mehr tun, um den Verlust an biologischer Vielfalt zu stoppen.“ Sie will noch heuer eine Initiative starten, um die Defizite anzugehen.

Der Deutsche Forstwirtschaftsrat (DFWR) interpretiert die Studie trotz der Zielverfehlung als „gutes Zeugnis“ für die deutsche Forstwirtschaft. Der Wald schneide im Vergleich zu anderen Lebensräumen am besten ab. Gegen politischen Einfluss wehrt man sich. Naturnahe Bewirtschaftung sei kein Selbstzweck. „Jeder Waldbesitzer muss auch künftig in der Lage sein, angemessene Erträge zu erwirtschaften“, fordert DFWR-Geschäftsführer Dr. Markus Ziegeler.