Deutscher Buchenexport nach Indien gestoppt

Ein Artikel von Kathrin Lanz (für Timber-Online bearbeitet) | 19.11.2014 - 14:30
Mit mehr als 20.000m3 Schnittholz und 30.000 m3 Rundholz pro Jahr ist Indien ein Hauptabsatzland für Buche aus Deutschland. Ein Fälschungsversuch zur Steuerersparnis brachte den deutschen Buchenexport nun unvermittelt auf den Prüfstand. Nach der Einfuhr aus Deutschland wurden offenbar zwei Schnittholzlieferungen zu Rundholz umdeklariert. Trotz des Nachweises, dass die deutschen Behörden korrekt handelten und das Pflanzenschutzzeugnis für Schnittholz ausgestellt hatten, legte der Zwischenfall offen, dass die indische Einfuhrerlaubnis zwischen amerikanischer Buche (Fagus Grandifolia) und europäischer Buche (Fagus Sylvatica) unterscheidet. Anders als jahrelang praktiziert, darf Letztere offiziell nicht eingeführt werden.
Die deutsche Aufsichtsbehörde reagierte umgehend mit dem Aussetzen der Pflanzenschutzzeugnisse für Buche. „Da unser Buchenschnittholz die wesentlichen Import-Anforderungen, wie die Hitzebehandlung von mehr als 56°C für mehr als 30 Minuten erfüllt, haben die deutschen Behörden jahrelang Zeugnisse unter ‚Fagus’ ausgestellt“, erklärt Steffen Rathke, Geschäftsführer des Sägewerks B. Keck, Ehningen/DE, und Präsident des Deutschen Säge- und Holzindustrie Bundesverbandes (DeSH).

Zeugnisausstellung gestoppt
„Seit mehr als zehn Jahren exportieren deutsche Sägewerke ohne Zwischenfälle Buchen nach Indien“, sagt Rathke. Seit 11. November ist es nicht mehr möglich, das für den Export notwendige phytosanitäre Zeugnis für Buchenholz zu erhalten. „Damit ist faktisch ein Exportverbot erlassen worden“, erklärt Rathke. Nun müsse schnellstmöglich eine Lösung gefunden werden. Aus Pflanzenschutzgründen sei die Differenzierung nicht begründet, vielmehr handle es sich um ein formelles Versäumnis, meint Rathke.