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Deutsche Sägeindustrie spürt keine Impulse

Ein Artikel von Hannes Plackner (für Timber-Online bearbeitet) | 10.09.2014 - 15:05
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Ein starker Start und eine deutliche Abschwächung gegen Ende kennzeichnen das 1. Halbjahr für die deutsche Sägebranche. Der Umsatz der Sägeindustrie (über 50 Mitarbeiter) sank im Juni sogar unter den Vorjahreswert. Der Verband der Deutschen Säge- und Holzindustrie (DeSH) führt das auf Vorzieheffekte am Bau und die schwache Konjunktur zurück. Die deutsche Wirtschaft ist im II. Quartal überraschend geschrumpft. Die an sich positive Entwicklung bei Baugenehmigungen erfasse nicht den Einfamilienhausbau. Gerade dort wird viel Holz eingesetzt.

Schnittholz sei im 1. Halbjahr preislich stagniert. Ergebnismindernd wirken sich „kräftig eingebrochene Erlöse“ für Sägenebenprodukte aus. Dies führt der DeSH auf die zurückhaltende Holzwerkstoffindustrie und der verminderten Nachfrage der Pelletsproduzenten zurück. Rundholzpreise seien im selben Zeitraum nur marginal angepasst worden. „Die Kostenschere bleibt weiter offen,“ bemängelt der Verband. Die Folge: Laut einer DeSH-Umfrage rechnen 60% der Mitgliedsbetriebe mit leichten, 20% mit deutlichen Produktionsrücknahmen. Nur ein Zehntel prognostiziert leicht steigenden Einschnitt, 3% stark steigende Produktion.

Positiv ist indes die Exportbilanz. Deutsche Sägewerke verkauften im 1. Halbjahr mit 2,8 Mio. m3 um 14% mehr über die Landesgrenzen hinweg, als im Vorjahr. Die stärksten Impulse kamen laut DeSH in Europa aus Belgien, den Niederlanden, Großbritannien und Tschechien. Darüber hinaus stiegen die Lieferungen nach Algerien, China und Südkorea. Die Exporte nach Indien und Japan brachen hingegen ein, heißt es.