Die Baubranche in der Schweiz boomt. 13.300 Wohnungen wurde im I. Quartal genehmigt – das sind um 20 % mehr als im bereits starken Vorjahr. Gleichzeitig nimmt der Holzbauanteil zu. Das heißt, viel Arbeit für die eidgenössischen Holzbauunternehmen. Mit Häring hat sich eines der größten davon im Vorjahr fit für die Zukunft gemacht. 33 Mio. CHF (26,8 Mio. €) investierte der Betrieb. Dafür wurde die BSH-Produktionsfläche in Burgdorf verdoppelt und in Eiken entstanden Räumlichkeiten für Holzbauelementfertigung und die Planungsabteilung. Der Umzug macht sich schon bezahlt. Zuvor war im Wohngebiet nur eine Schicht möglich. Jetzt werken die Häringer zweischichtig. Arbeit gibt es genug, Arbeiter aber nicht. „Wir suchen aktiv nach Mitarbeitern“, sagt Verkaufs- und Marketingleiter Jürgen Felber. „Das inkludiert Holzbautechniker, Ingenieure und Facharbeiter – quasi alles.“
Niederlassungen in Afrika und Asien
Langweilig wird der Belegschaft sicher nicht. Es warten abwechslungsreiche Tätigkeiten. Häring hat sich in der Schweiz einen guten Namen mit qualitativ hochwertigem Holzbau gemacht. International erregte man zuletzt Aufsehen mit Europas größter freitragender Holzkuppel (dem Saldome 2, s. Holzkurier Heft 48/11, S. 25). Außerdem dürfte Häring das einzige deutschsprachige Holzbauunternehmen mit Niederlassungen inklusive BSH-Produktion in Afrika und China sein. Mit Schweizer Know-how wird in Gabun gegenwärtig eine Holzfachschule in Holzbauweise erstellt. Und in Tianjin bereiten sich die chinesischen Häring-Experten auf die Renovierung der Verbotenen Stadt in Peking vor.
Wenn der Schmetterlingstisch flattert
Eine Augenweide ist die neue Elementproduktion in Eiken. Grundlage war die Masterarbeit eines Ingenieurstudenten. Der überlegte sich, welche Anlagen wo angeordnet sein müssen, damit der Ablauf optimal ist. „Das haben wir praktisch eins zu eins übernommen“, schildert Felber. Noch mehr Bedeutung hat aber die Planungsabteilung. „Wir verdienen unser Geld über das Engineering“, sagt Felber. Und mit einer Qualität, die eher an eine Uhrenmanufaktur erinnert denn an eine staubige Holzbauhalle. Gearbeitet wird an einer nagelneuen Weinmann-Linie. Vakuumheber unterstützen die Arbeiter beim Platzieren der Holzelemente oder der Sperrholzplatten. Mithilfe von Druckluftnagler entstehen Wohn- und Deckenelemente. Immer öfter werden Fenster und Türen gleich im Werk eingebaut. Diese bietet Häring auch aus dem eigenen Haus an. Planung und Projektierung sitzen auch in Eiken. Die Fertigung von Fenstern und Türen hat man mittlerweile vergeben, um sich auf die Kernkompetenzen zu konzentrieren. Stichwort Kompetenz: Die Planungsteams sitzen direkt neben der Eikener Produktionshalle. Mehrere Eichenfenster durchbrechen die Betonwand und erlauben den Holzbautechnikern hinter den Monitoren stets den Blick auf die Monteure. Beim „Znüni“ (Vormittagsjause) oder Mittagessen trifft sich das Team dann am Dach des Neubaus. Die Gegend ist malerisch. Der Rhein liegt nur ein paar Hundert Meter entfernt. Die Hügel dahinter gehören schon zu Baden-Württemberg. Die große Stärke des Unternehmens ist die Engineering-Abteilung verbunden mit einer Tip-top-Vorfertigung. Eine Technowood-Abbundanlage in Burgdorf und zwei Hundegger-CNC-Anlagen in Eiken sorgen für millimetergenaue Bauteile. Das können Wand- und Deckenelemente für mehrgeschossigen Wohnbau ebenso sein wie die 891 Einzelteile, welche seit 2011 ein Salzlager der Rheinsalinen 120 m freitragend überspannen.
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