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Einen guten Griff machten Vladimir Crhonek und sein Team mit der Vakuumpresse © Christoph Zeppetzauer

Den Formaten gewachsen

Ein Artikel von Christoph Zeppetzauer | 02.07.2013 - 13:31
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Einen guten Griff machten Vladimir Crhonek und sein Team mit der Vakuumpresse © Christoph Zeppetzauer

Neben vergleichsweise geringen Investitionskosten ist es vor allem ein homogen verteilter Pressdruck, der Agrop Nova-Verkaufsleiter Vladimir Crhonek relativ rasch zu dieser Anschaffung bewog. „Wir haben eine vergleichbare Presse bei einem Betrieb in der Schweiz besichtigen dürfen und waren von den Platten, die darauf produziert wurden, überzeugt.“ Außerdem habe man festgestellt, dass mit dem Woodtec-Klebstoffauftrag in der Produktion weniger Leim benötigt wird. Das spart Geld.

Luftdruck verpresst 2,95 mal 12 m-Platten

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Eine Kautschukmembran sorgt für die Entstehung eines Vakuums, dessen Pressdruck sich gleichmäßig über die Oberfläche verteilt © Fankhauser

Zunächst wird in der Produktion die Platte im Pressenbett zusammengesetzt. Dabei sind Dimensionen bis 12 m Länge und 2,95 m Breite umsetzbar. Die Presse wird anschließend mit einer Kautschukmembran luftdicht verschlossen, was den Vakuumeffekt während des Pressvorgangs ermöglicht. Die Membran passt sich dabei der Plattenform an und der Druck kann an der gesamten Plattenoberfläche gleichmäßig wirken. Bei hydraulischen Pressen wird Material unterlegt, um Schäden zu vermeiden, falls die hergestellten Platten kleiner als die Pressoberfläche sind. Das fällt im Vakuumprinzip weg.

Die Qualität überzeugt

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Eine verbesserte Oberflächenqualität erzeugte man bei Agrop Nova von Beginn an dank der Verleimung unter Vakuum © Agrop Nova

Bei Agrop will man die Presse nicht nur zur Produktion von herkömmlichem BSP nutzen, sondern auch Hohlkastenelemente damit herstellen. Im Einschichtbetrieb schaffen die Tschechen so eine Produktion von 7000 m3/J. Betriebsleiter Pavel Stuchlik ist vom Qualitätssprung überzeugt: „Bereits die Qualität der Platten aus der ersten Verleimung war so hoch, wie wir sie auf der hy­draulischen Presse nicht erreicht hätten.“ Vakuum habe herausragende Vorteile, meint auch Thomas Fankhauser, Geschäftsführer und Chefingenieur des Schweizer Anlagenbauers. Man dürfe die Produktionsmethode keinesfalls unterschätzen: „Als wir uns vor zehn Jahren zur Entwicklung von Vakuumpressen entschlossen haben, konnten wir bereits auf 15 Jahre Erfahrung mit Vakuum zurückgreifen.“ Es brauche viel Know-how, um eine funktionstüchtige Anlage mit dem passenden Klebstoffauftrag in Betrieb zu nehmen.

Bereits 23 Anlagen im Einsatz

Agrop Nova ist nicht der erste tschechische Kunde von Fankhauser. So hat man zuvor bereits das Werk von Haas Holzindustrie in Chanovice beliefert. Über 20 Betriebe in ganz Europa vertrauen auf Fankhausers Produkte – darunter auch ein französischer Neueinsteiger in das BSP-Geschäft (s. Infokasten unten). Der Vorteil der Anlage liege unter anderem in der Flexibilität. „Sie eignen sich für die industrielle Produktion genauso wie für das Gewerbe. Mit steigender Nachfrage ist ein Ausbau der Kapazität gar kein Problem“, erklärt Fankhauser. Die Presse sei somit ebenso für den vorsichtigen Marktaufbau geeignet, wie eine kürzliche Lieferung nach Neuseeland beweist. Sie wächst nämlich mit dem steigenden Bedarf mit.