Carbonisierungsanlage in Betrieb

Ein Artikel von Christoph Zeppetzauer (für Timber-Online bearbeitet) | 16.07.2013 - 11:50
Eine Anlage zur Herstellung hochwertiger Brennstoffe aus Bioabfällen durch Hydrothermale Carbonisierung (HTC) hat in Halle-Lochau/DE am 1. Juli ihren Betrieb aufgenommen. Das Projekt betreiben die Halleschen Stadtwerke gemeinsam mit dem Biomasseforschungszentrum DBFZ. Für die Finanzierung steuerte der Staat 500.000 € aus dem Biomassenutzungsprogramm bei, 800.000 € hat die Anlage den Halleschen Stadtwerken gekostet. Bereits seit 2010 wurde an diesem Verfahren geforscht und unter Laborbedingungen Kohle aus Grünschnitt produziert. Bis 31. Januar 2014 läuft die Anlage im Probebetrieb.

Laut Betreiberangaben entsteht aus 2,5 t Grünschnitt jährlich 1 t Kohle. Für die Carbonisierung werden biogene Reststoffe zerkleinert und mit Wasser vermischt. Dieses aufbereitete Biomasse-Wasser-Gemisch kommt in den „Kochtopf“. Bei Temperaturen zwischen 180 und 250° C und einem Druck zwischen 10 und 40 bar verweilt es zwei bis sechs Stunden. Dort wird es vor allem mit Kohlenstoff angereichert. Das benutzte Wasser bleibt im Kreislauf. Erste Versuche im Labor zeugten von Erfolg – in Lochau wird jetzt großtechnisch gearbeitet. Die notwendige Energie für den Kochprozess liefert die Abwärme aus dem dort schon vorhandenen Deponiegas-Blockheizkraftwerk.