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In der Versuchsanlage im Kohlbach-Werk II in Wolfsberg wurden diverse Biomasseprodukte verbrannt und entsprechend ausgewertet © Kohlbach

Brennstoff-Bandbreite erhöht

Ein Artikel von Christoph Zeppetzauer (für Timber-Online bearbeitet) | 02.10.2012 - 13:15
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In der Versuchsanlage im Kohlbach-Werk II in Wolfsberg wurden diverse Biomasseprodukte verbrannt und entsprechend ausgewertet © Kohlbach

Ein höherer Energiegehalt pro Schüttraummeter sowie die erzeugerseitig geprüfte Homogenität des Brennstoffes sind Argumente, Pellets Hackschnitzeln vorzuziehen. Daneben sorgt der geringere Platzbedarf für Brennstofflager für fröhliche Gesichter. Was viele nicht wissen: Die herkömmlichen am Markt erhältlichen Pellet-Kesselsysteme sind für industrielle Zwecke nur bedingt oder gar nicht tauglich. Diese sind meist nur auf geringe Volllaststundenzahlen ausgelegt und für gewerbliche Prozesswärmeanwendungen über 120 ° C oder für die Erzeugung von Prozessdampf und Thermoölerhitzung nicht geeignet. Darüber hinaus zielen die marktgängigen Systeme ausschließlich auf den Einsatz von teuren „Normpellets“. Jene sind vor allem für den Einsatz in kleinen, privaten Pelletöfen gedacht. Der ausgiebige Einsatz der in großen Mengen erhältlichen, aber qualitativ schlechteren Industriepellets oder die flexible Verwendung von Ersatzbrennstoffen (zum Beispiel Hackgut) sind mit den marktgängigen Systemen nicht ausreichend möglich. Dieser Umstand machte bis dato Holzpellets zu einem wenig tauglichen Brennstoff für industrielle Prozesszwecke.

K13 schafft Abhilfe

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Alle Hauptkomponenten der Feuerungsanlagen produziert Kohlbach in den eigenen Werken © Kohlbach

Das neue Kesselsystem K13 von Kohlbach, Wolfsberg, erschließt industriellen Anwendern den Biomassebrennstoff Holzpellets für ihre gewerblichen Zwecke. Das Konzept ermöglicht flexiblen Einsatz von Normpellets und Industriepellets sowie die Verbrennung von Ersatzbrennstoffen. Jegliche Prozesswärme- sowie KWK-Anwendungen sind mit dem System K13 ohne Weiteres möglich, weil dieses System in sämtlichen Ausführungen – als Warmwasserkessel- oder Heißwasserkesselanlage über 120 ° C, als Dampfkessel und sogar als Thermoölkessel – erhältlich ist. Im hauseigenen Entwicklungszentrum konnten an der dafür bereitstehenden K13-Prüf- und Versuchsanlage bereits gute Resultate erzielt werden. Nicht nur mit Pellets und hölzerner Biomasse, sondern auch mit agrarischer Biomasse, wie Sonnenblumenpellets oder Maisspindeln. Diese individuellen Verbrennungsversuche fließen unmittelbar in die Konzeptausarbeitung mit ein.

Erhöhte Brennstoffauswahl

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Bei der Montage von Europas größter Pellet-Kesselanlage in Sinsheim/DE wurde eines der ersten K13-Feuerungssysteme in Europa eingebaut © Kohlbach

Das neue K13-Feuerungssystem ermöglicht dem Betreiber somit eine enorme Bandbreite an Brennstoffen. Durch die wirtschaftliche, flexible Betriebsweise der Anlage schöpft man günstige, bislang ungenutzte Brennstoffmöglichkeiten aus. Des Weiteren sind die Anlagen so ausgeführt, dass der Wartungsaufwand minimal ist. Im Gegenzug konnten Wirkungsgrade, Verfügbarkeit und Lebensdauer der Anlage durch überdachte Konzeption und Fertigung maximiert werden. Diese Pellet-Kesselanlagen eignen sich weiters auch besonders für Gewerbebauten, die oft nur reduzierten Platz für ein Biomasse-Brennstofflager verfügbar haben, ist man bei Kohlbach überzeugt. Ein Pelletsilo stellt nämlich im Vergleich eine platzsparende und kompakte Beschickungsbauform dar. Die größte Pellet-Kesselanlage Europas in Sinsheim/DE wurde bereits mit dem K13-System ausgestattet. Die Doppelkesselanlage erreicht mit dem Pelletkessel 6000 kW thermische Leistung, durch die Mittelstromfeuerung mit Thermoölkessel werden 6715 kW thermisch und 1300 kW elektrisch erbracht. „Unser Ziel ist nachhaltiger Nutzen“, führt Unternehmenschef Walter Kohlbach aus. Die mögliche Anwendung des K13 wird Interessenten neue Ideen in dieser Hinsicht liefern.