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Der Hacker von Lindner Wood Shredders verfügt über ein patentiertes Radialauswurfgebläse und einen Kegelkopfspalter auf einem Auslegearm. © Anton Sprenger

Bodenschutz im Fokus

Ein Artikel von Anton Sprenger | 25.06.2013 - 14:22
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Für den Prototyp "Mantis",  einen 1,9t schweren, sechsbeinigen Roboter, wurden auf der Elmia Wood Anwendungen für unwegsames Gelände diskutiert. © Anton Sprenger

Die Leistungsgewichte zeigten sich bei der Elmia Wood von 5. bis 8. Juni bei verschiedensten Herstellern großer Forwarder wie auch kleinerer Rückewagen, Kränen oder anderen Forstmaschinen und -geräten weiter optimiert. Das Verhältnis Eigengewicht zu Zuladung tendiert wieder mehr zu 1:1 oder besser.

Forwarder mit Leistungsgewicht von 0,8

Malwa, Skene/SE, präsentierte den „klassenbesten“, knapp 2 m breiten Forwarder 560 F mit neuer Kabine und einer Ladekapazität von 9 t. Damit erreicht dieser Forwarder ein Leistungsgewicht von 0,8. Mit zusätzlichem Lastanhänger kann die Ladekapazität noch erweitert werden. Vor Kurzem konnten wir eine Maschine an einen Forstunternehmer in der Schweiz verkaufen“, freute sich Malwa-Gründer Magnus Wallin.
Dass das Konzept der Kombination von Harvester und Forwarder in Skandinavien weiter verfolgt wird, bewies der fünfachsige Harvarder „the Beauty“ von Fiberdrive, Vislanda/SE. Die Ladefläche ist in alle Richtungen nivellierbar. Selbst die Rungen sind vielseitig verstellbar. Als praxistauglich erwies sich das patentierte Schnellkupplungssystem für den Wechsel von Harvesterkopf zu Greifer. „Die Räder mit Radnabenmotor haben individuelle und nivellierbare Radaufhängungen. Sie können Hindernisse bis zu 90 cm überwinden, ohne sich zur Seite zu neigen. Ein weiterer Vorteil sind die hinten angebrachten Vollgummiräder“, sagt Maschinenentwickler Christer Lennartsson.
Der Harvester für Erst- und Zweitdurchforstung , „T-Bear“ von Torbjörn Ericsson, punktet mit seiner hydraulisch verbreiterbaren Vorderachse und variablen Radnaben, um Bodenschäden zu minimieren und die Stabilität zu erhöhen. Die eigentliche Innovation ist aber seine Sprachsteuerung für bis zu 50 Befehle. Anstelle der Joysticks müssen nur zwei Tasten bedient werden. Auch der enge Wendekreis von 3,4 m ist in seiner Klasse unerreicht“, freut sich Ericsson.Ein zweiachsiges Forwarderkonzept ist der „Salamander“ des schwedischen Konstrukteurs Peder Hermodsson. Dabei ist der Motor in die Längsachse eingebunden. Ein Nachteil davon ist, dass der Schwerpunkt konstruktionsbedingt höher liegt. Dafür liegt praktisch das gesamte Eigengewicht zwischen den vorderen und hinteren Rungen. Das verbessert die Traktion der Räder unter der Last. Die Elmia Wood war Verkaufsstart des neuen Durchforstungsharvesters N5 von Nisula, Halli/FI. Der Nachfolger des N4 erhielt einen neuen Rahmen sowie einen energiesparenden Motor. Am Messestand zeigte Nisula auch alle 12 Harvesteraggregate.

1 fm mehr pro Stunde produzieren

Ihre Weltpremiere erlebte die R5500 Sägeeinheit für Harvesterköpfe von JPS Teknik aus dem nordschwedischen Hälsingland. Ihre Highlights: Der Hydraulikmotor ist doppelt so groß wie normal, er läuft langsamer, aber mit höherem Drehmoment. Die Kettengeschwindigkeit bleibe dennoch gleich, weil das Antriebsritzel deutlich größer sei, was zudem den Verschleiß verringere, heißt es. Der Motor hält beim Schnittvorgang durch den Stamm die Drehzahl, das erhöht die Arbeitsgeschwindigkeit. Gleichzeitig ist die Leistungsaufnahme geringer. Die Sägeeinheit ist ein Gemeinschaftsprojekt zusammen mit Iggesund Forest und Sunfab. Auf der Messe zeigte der man auch den Prototypen der nächsten Entwicklungsstufe: „Hier werden Rotator und Antriebsmotor zusammengefasst, was eine kompakte Einheit ergibt“, freute sich JPS-Geschäftsführer Peter Sörell.

Effiziente Hacker und Spalter

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Der Hacker von Lindner Wood Shredders verfügt über ein patentiertes Radialauswurfgebläse und einen Kegelkopfspalter auf einem Auslegearm. © Anton Sprenger

Heizomat, Mondsee, präsentierte sein hand- und kranbeschicktes Hackerprogramm. Der Heizohack HM 14-800 KL verfügt über eine Einzugsbreite von 121 cm sowie einen schwenk- und höhenverstellbaren Auswurfschacht.Vermeer zeigte den HG4000 und erstmals in Europa den großen, neu konzipierten Hacker HG6000 T4i, der auch mit einem verbesserten Motor ausgestattet wurde. Die patentierten Kegelholzspalter von Lasco, Lochen am See, erleben bei der wirtschaftlichen Erzeugung von Biomasse ein Comeback. Der Kegelspalter hat gegenüber einer Spaltzange den Vorteil, dass weder der Durchmesser noch die Beschaffenheit des Holzes eine Rolle spielen. Anfang des Jahres wurden die Spalter wieder verbessert. „Im Vergleich zur ersten Generation steht bei gleicher Kraft die vierfache Spaltleistung zur Verfügung. Dies wurde möglich durch umfassende Getriebeoptimierungen“, erläuterte ›Lasco-Vertriebsleiter international, Thomas Hettegger, in Jönköping.
Der Kegelholzspalter von Lasco sitzt entweder am Ende eines Krans und wird hydraulisch angetrieben. Bei Hackern, wie etwa dem Antaguar P 600 von Lindner Wood Shredders, Spittal/Drau, ist der Spalter seitlich neben der Hackeinheit angebaut. Der Maschinenführer sitzt bei der Arbeit geschützt in der Kabine. Der Antaguar P 600 mit einer Einzugsbreite von 1 m weist eine besondere Schneidegeometrie auf, welche voll auf Spanqualität ausgerichtet ist. „Das neue, patentierte Radialauswurfgebläse reduziert den Energiebedarf um etwa 40 % und verringert den Feinanteil erheblich. Das bedeutet auch etwa 25 % mehr Hackleistung bei gleichzeitiger Qualitätssteigerung“, verspricht Geschäftsführer Erich Cordie.

7 Mio. €/J für Forschung und Entwicklung

Einer der Innovationsführer von Maschinen für die Biomasseaufbereitung ist Komptech. Am Stammsitz in Frohnleiten sowie Werken in Deutschland und Slowenien wird ein Umsatz von etwa 100 Mio. €/J erwirtschaftet. Davon investiert das Unternehmen bis zu 7 % in Forschung und Entwicklung. In Schweden war man mit dem kompletten Produktprogramm vertreten.
Beim Zweiwellenzerkleinerer Crambo sorgt der groß dimensionierte Zerkleinerungsraum für Leistung. Zwei 2,8 m lange, gegenläufige Walzen ziehen das Material ein. Die langsam laufenden Werkzeuge minimieren den Feinanteil und senken die Staub- und Lärmemissionen. Ein weiterer Vorteil des Zerkleinerers ist seine Störstofftoleranz. Der neue Bio-Basket XL vom Komptech besteht aus einer modifizierten Siebkorbkassette, dem Bioschneidwerk und einem Siebkorb mit extra großen Maschenweiten. Die Lochung von 640 mal 400 mm verhindert eine Kreislaufführung des Materials im Zerkleinerungsraum. Dadurch bleibt die grobe Struktur der Biomasse erhalten. Die geringen Reibungsverluste minimieren den Feinanteil zusätzlich, heißt es. Vorteile für die Aufbereitung feuchter, schwer siebbarer Biomasse bringt die neue, um 50 % größere Grobsieboberfläche der Sternsiebmaschine Multistar L3-L. Die Biomasse wird in drei Fraktionen aufgespaltet. Ein patentiertes System sorgt für effektive Selbstreinigung der Siebdecks. Neu ist auch der mobile Steinseparator Stonefex. Komptech verspricht einen Abscheidegrad von über 90 %. Erstmals war auf der Elmia Wood der Axtor 8012 als Sattelauflieger mit einer Aufgabelänge bis 7,5 m im Einsatz zu sehen. Er arbeitet mit zwei Zerkleinerungskonzepten: Als Schnellläufer kommen im Schreddermodus für Grünschnitt seine frei schwingenden Werkzeuge zum Einsatz. Im geschwindigkeitsreduzierten Hackmodus erzeugt er dagegen einheitlich konfektionierten Brennstoff für Heizkraftwerke.

20 % mehr Leistung

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Posch präsentierte erstmals die Spaltanlage Spaltfix S 360 - die Ingenieure aus Leibnitz konnten die Leistung bei geringerem Energieverbrauch steigern © Anton Sprenger

20% mehr Leistung verspricht Posch, Leibnitz, für den SpaltFix S-360. „Eine der Neuerungen ist, dass sich Spaltmesser und -stütze einfach demontieren lassen. Damit wird aus dem Holzspalter eine Hochleistungssäge. Ebenfalls neu ist die Druckabschaltpumpe, die im E-Antrieb die Leistung steigert“, erläuterte man in Jönköping. „Auch das neue, nach hinten geneigte Einzugsband sorgt für schnellere Arbeit. Damit passt sich der Schnittzyklus an den Holzdurchmesser an und auch bei kleinen Durchmessern wird die volle Leistung erzielt“, sagt Vertriebsleiter Thomas Tinnacher. Der SpaltFix schneidet und spaltet mit 12 t Spaltkraft Holz bis 35 cm Durchmesser in zwei, vier, sechs oder acht Teile in einem Arbeitsgang. Seine Holzerntelösungen und Maschinen für die Hackerbeschickung zeigte auch Sennebogen, Straubing/DE.

Rückewagen mit Designschutz

Die neue Rückewagen-Baureihe mit Deichsellenkung „Farma Generation 2“ von Fors MW verfügt über einen designgeschützten Rahmen. „Er besteht aus einem achtkantigen, gekrümmten Zen-tralprofil mit mehr und dadurch kleineren, flachen Oberflächen. Somit ist der Rahmen stoßfester und draußen im Wald weniger empfindlich“, erklärte Marketingleiterin Ulrica Fors Stenmarck vor Ort. Weitere Finessen: die versteckte Schlauchführung und im Fahrgestell versenkte Rücklichter, die klappbaren Anschlaggitter sowie weit ausladende Seitenstützen. Kleine Sortiervorrichtungen sind in die Ladefläche eingeschweißt. Der Ausleger hat 8,5 m Reichweite. Die Rückewagen mit 10 bis 16 t Nutzlast verfügen zudem über eine hydraulisch verschiebbare Doppelachse.

Mobilsägen fast geschlossen in Schweden

Die Hersteller mobiler Sägewerke auf Basis Band- oder Kettensägentechnologie waren fast geschlossen in Schweden angetreten. Serra, Rimsting/DE, propagierte seine Montana MD 90, Wood-Mizer, Schletau/DE, präsentierte unter anderem die LT 70 sowie die WM2000. Am Stand von Mebor, Selca/Sl, wurde die HTZ 800 gezeigt.
Beim ersten internationalen Auftritt von Pfanzelt, Rettenbach/DE, seit der Übernahme von Schlang & Reichart (S+R) präsentierte man in Jönköping unter anderem die Dreipunktseilwinde DW 61 Alpin, die das erste Kooperationsprodukt darstellt. „Diese Seilwinde mit 61 kN Zugkraft an der unteren Seillänge rundet die Profilinie nach unten hin ab“, informierte Marketingleiter Peter Voderholzer. Die Marke S+R bleibe künftig weiter am Markt und die Vertriebskanäle sollen weiterhin getrennt betreut werden, hieß es in Schweden.
Gleich mit zwei neuen Seilwindenmodellen wartete Fransgård, Farsø/DK, auf. Die W-4011 und W-6011 punkten mit großem Zubehörprogramm, sind aber in dieser Ausführung ohne elektrohy-draulischer Aktivierung von Kupplung und Bremse per Funk- oder Kabelsteuerung ausgestattet. Die Fransgård-Rückezange wurde in der Version VHZ-2300 gezeigt, welche über eine integrierte 3-Tonnen-Seilwinde mit 3-Punkt-Aufhängung verfügt. Eine gute Kombination, wenn man nicht nahe genug an die Stämme heranfahren kann.Mit zwei Messeneuheiten kam Profiforst-Geschäftsführer Gerhard Moser nach Jönköping. Die 3 kg leichte Seilrolle „Paul“ ist bis 120 kN Zuglast zugelassen. „Viel Entwicklungsarbeit ist auch in das neue Harvesterschwert ,Excalibur‘ eingeflossen“, versicherte Moser. Profiforst führt das Schwert ab sofort exklusiv als Eigenmarke.

Sichere Arbeit in Wald und Werk

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Anton Pfanner bietet für den Protos Integral ein Schutzmaterial mit bis zu fünffacher Schlagfestigkeit. © Anton Sprenger

Mehrere Neuheiten beim Protos Intergral zeigte Anton Pfanner aus Hohenems erstmals auf der Elmia Wood. Der Schutzhelm besticht mit einer neuen, austauschbaren Schlagabsorbierung. Diese besteht aus einer Wabenstruktur von Koroyd und verspricht eine fünffache Absorption. Die Struktur – ein extrudierter Kunststoff – ist temperaturbeständig und voll atmungsaktiv.
„Weit mehr als es die Standardprüfung bei Helmen für den Forst und die Industrie vorsieht, bietet der Protos Intergral den verbesserten Schlagschutz praktisch im gesamten Helm und damit eine achtfache Sicherheit zu Standardhelmen. Den Tragekomfort unterstützt auch das patentierte Arretiersystem. Damit behält der Helm seinen Sitz auch beim Bücken. Die besondere Konstruktion des Gehörschutzes erspart dem Nutzer den unangenehmen Klicklärm bei Klappbewegungen. Zudem haben wir einen beschlagfreien Augenschutz und einen Blendschutz für Brillenträger entwickelt“, verwies Pfanner. Auf der Elmia Wood zeigte sich, dass der Helm als Element der Corporate Identity bei Unternehmern gut ankommt. „Wir können den Helm in verschiedenen Farben individuell fertigen. Eine Zulassung für die Verwendung auf Fahrrädern wird ebenfalls angestrebt. Wir wollen damit insbesondere Industriebetriebe ansprechen“, erfuhr man auf der Elmia Wood.

Steuerungen für Krankabinen

Hiab, Teil der Cargotec-Gruppe, präsentierte auf der Elmia Wood den neuen Forstkran Hiab Loglift 108S. „Der Kran, der auf Basis von Kundenfeedback entwickelt wurde, konnte durch neue Materialkombinationen das Gewichts-/Leistungs-Verhältnis weiter verbessern und wartet mit einer neuen Steuerung sowie auf Wunsch innen liegenden Schläuchen auf“, erläuterte Lasse Penkkala, Vizepräsident der Forstsparte Hiab.
Auf der Messe konnte man die neue C912-Kabine testen. Sie verfügt über das vor Kurzem für Hiab-Forstkräne von Loglift und Jonsered entwickelte Kontrollsystem TimberTronics. „Wir wollen die Kundenorientierung künftig noch mehr forcieren“, verwies Hiab-Vizepräsident Gert Larsson. Gute Basis dafür sind die Verkaufszahlen, die von 769 Mio. € (2011) auf 840 Mio. € (2012) anstiegen.
Der österreichische Marktführer für Forst- und Recyclingkräne, Epsilon, Elsbethen, zeigte den Prototyp der „Epscab“-Kabine. Als einzige Kabine auf dem Markt bietet sie einen beheizbaren Sitz mit Luftfederung. Epsilon-Kabinen werden künftig mit einer hydraulischen Vorsteuerung angeboten. Zudem habe man sich intensiv mit der Entwicklung eines Steuerkonzeptes beschäftigt, hieß es. Konsequenz daraus sei eine Vielzahl an elektrohydraulischen Joysticks. Der neue Kabinenlift wird über Kolbenstangen geführt. Diese Konstruktion kommt ohne Gleitpakete aus, ist daher wartungs- und spielfrei. Als weiteres Highlight wurde das Harvestermodell M160H100 erstmals in Schweden gezeigt.