„Wir haben mit unserem milden und feinjährigen Holz viel Freude. Diesen besonderen Rohstoff wollen wir auch einer bestmöglichen Wertschöpfung und schonender Bearbeitung zuführen. Die Stämme sind oft über 2 t schwer und mehr als 250 Jahre alt“, sagt Kopf. Darum hat sich der Säger auch für die schwerste Anlage entschieden, die Bongioanni zu bieten hat – die „Amerika 1800“ in schräg gestellter Variante mit Vor- und Rückwärtsschnitt. Die Frage: „Warum gerade diese Maschine?“, beantwortet Kopf lapidar mit: „Die Abfahrt in Kitzbühel gewinnt man auch nicht mit einem Slalomski.“ Damit ist eigentlich alles gesagt. Das Gesamtkonzept von Bongioanni hat Kopf überzeugt, vor allem der fix gelagerte Maschinengussständer. Die robuste Bauweise, über 3 t schwere Bandsägerollen, konstante Sägeblattführung, Steuerung und Programmierung sowie die individuelle Lösung trugen ebenfalls zur Entscheidung bei. Bidac, Kaltern/IT, entwickelte eigens für Kopf mit Bongioanni ein Steuerprogramm.
Wie passt die rein?
Sämtliche alten Bauteile mussten von vorne nach hinten – also von der Sägezubringung bis zur Übergabe in Richtung Nachschnittmaschine – ausgebaut und die neuen in umgekehrter Reihenfolge wieder „hineingefädelt“ werden. „Das Dach wurde für die Montage nicht geöffnet“, führt Kopf aus. In nur drei Wochen war der Umbau abgeschlossen. Das ist jetzt zwei Monate her.
Massive Bauweise
Vom Vor- und Rückwärtsschnitt ist Kopf begeistert: „Das funktioniert tadellos und das Schneiden geht viel ruhiger und ohne hektische Bewegungen. Gleichzeitig sparen wir Energie und haben weniger Verschleiß. Nach dem Schneiden rutscht die Ware sanft auf einen Rollengang und liegt schmalseitig nach oben. Dies ist für den Nachschnitt unbedingt erforderlich.“ Das erzeugte Schnittholz wird fast pufferlos an die nachfolgende Besäumanlage beziehungsweise Sortierung gegeben. „Die Anbindung an die vorhandenen Anlagen war aufwändig, denn bei uns geht alles Schlag auf Schlag“, meint der Säger schmunzelnd. Er hat sich bei der Bandsäge für die schräg gestellte Ausführung entschieden. „Für den Bandsägenführer ist das wichtig, da er von der Kabine aus eine bessere Sicht auf das Holz hat und beurteilen kann, welche Ware geschnitten wird“, erklärt Kopf. Er ist sich bewusst, dass alle Mitarbeiter an einem Strang ziehen müssen, um das Beste aus dem Holz zu holen. Das beginnt schon beim Rundholzeinkauf. Darum ist im Sägewerk Kopf seit dem Sommer ein eigener Rundholzeinkäufer unterwegs: Martin Wohlgenannt, gelernter Tischler, Zimmerer und Waldaufseher, ist erfahrener Holzkenner und Organisationstalent. „Das ist in unserem kleinen, aber feinen Betrieb unbedingt erforderlich. Mit seinen vielen Kontakten und der Freude im Umgang mit Holz und unseren speziellen Sortimenten ist Martin die ideale Ergänzung für uns“, meint der Säger begeistert.
Nicht größer werden
Sägewerk Kopf
Gründung: 1923Standort: Au im Bregenzerwald
Inhaber: Thomas Kopf (seit 1990)
Einschnitt: 10.000 fm/J
Holzarten: Fichte, Tanne, Lärche
Produkte: Spezialitäten für Fensterbau, Tischlerei, Holzbau, Fensterkanteln, Fensterlamellen, Blockware, Sägefurnier, Riemenboden
Absatz: 70 % Export (DE, CH), 30 % regional und in Österreich