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Gute Zusammenarbeit: Christian Schwarzbeck (re.) erklärte bei der Anlieferung dem Theurl-Team die wesentlichen Maschinenkomponenten © Theurl Holz

Benchmarking für Effektivität

Ein Artikel von Christoph Zeppetzauer | 16.06.2014 - 16:46
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Gute Zusammenarbeit: Christian Schwarzbeck (re.) erklärte bei der Anlieferung dem Theurl-Team die wesentlichen Maschinenkomponenten © Theurl Holz

Wie wichtig ein gutes Zeitmanagement ist, demonstrierte Rex beim Projekt Theurl Holz. Zwischen der Unterzeichnung des Kaufvertrages und der Anlieferung der Hobelmaschinen vergingen nur vier Monate. „Bemerkenswert ist die vorbildliche Vorarbeit, die Theurls Mitarbeiter für uns leisteten“, erklärt Rex-Geschäftsführer Joachim Schwarzbeck beim Termin vor Ort. Als die Anlagen aus Norddeutschland eintrafen, waren die alten Hobelmaschinen bereits demontiert und die Maschinen mussten „lediglich“ eingepasst werden. „Bei einer Operation am ,offenen Herzen‘ ist Zeit bares Geld. Wir waren stolz, dass der Umbau nur zwei Tage in Anspruch nahm und wir danach praktisch sofort drauflos produzierten“, erklärt Theurl-Prokurist Hannes Ganner. Seit einigen Wochen laufen nun der Supermaster 4/31 als Vorhobelmaschine in der Gütesortierung sowie der Lamellenhobel Bigmaster 2/31 -K auf Hochtouren.

Effektivität sichert Wettbewerbsfähigkeit

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Kunden und Lieferanten (v. li.): Hannes Ganner, Joachim Schwarzbeck, Hannes Theurl, Volker Pump (Rex) © Christoph Zeppetzauer

Das Leimholzwerk von Theurl wurde 2007 in Betrieb genommen. „Wir haben aber bemerkt, dass es in der Produktion Verbesserungspotenzial gibt“, sagt Geschäftsführer Hannes Theurl. „Die Hobelanlagen eines anderen Herstellers, welche wir zuvor in Verwendung hatten, waren für die starke Beanspruchung in der BSH-Lamellenproduktion nicht geeignet. Der Brettschichtholz-Preis ist außerdem auf einem schwierigen Niveau angelangt, daher bemüht man sich als Produzent, vorhandene Spielräume auszunutzen“, fügt er hinzu. Im Zuge der Neuaufstellung der Hobelmaschine für die Gütesortierung sei die Optimierung der Ausbeute im Vordergrund gestanden und nicht unbedingt eine Kapazitätssteigerung. Rex lieferte damals die Fertighobelmaschinen und konnte nach Einholung mehrerer Angebote dieses Mal den Zuschlag für die Vorhobelung erhalten. „Zu Beginn wollten wir lediglich den Lamellenhobel auswechseln, doch Rex erzählte uns von einem neuen Typ des Supermaster-Konzeptes, der uns sehr neugierig machte“, erinnert sich Ganner. So kam es, dass bei Theurl der europaweit erste Typ des Supermaster 4/31 WW HC (heavy construction) installiert wurde.

Holzquerschnitt 44 mm

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Supermaster unter der Haube: Er reduziert das Eingangsmaß auf lediglich 44?mm © Christoph Zeppetzauer

Wechselwellen in horizontaler und vertikaler Anordnung hobeln die Bretter von allen vier Seiten und sorgen für glatte Oberflächen. Eine Besonderheit ist die Verringerung des Holzquerschnitts von 45 beziehungsweise 46 mm im Eingangsmaß auf 44 beziehungsweise 45 mm im Zuge dieser Umstellung. Der Einsatz der neu entwickelten 310-Hobelmesser sorgt für eine verbesserte Standzeit. Sie nutzen die gesamte Messerbreite aus und sorgen durch einen verminderten Hobelkopf- und Vertikalwellenwechsel für verringerten Stillstand. Im Dreischichtbetrieb laufen 100.000 m3/J BSH-Lamellen über diese Maschine. „Im Dreischichtbetrieb ist bei allen Hobelanlagen Robustheit gefragt“, informiert Schwarzbeck. Die Drücke am Tisch seien dabei enorm, um die Bretter plan zu hobeln. „Rechnet man die Holzersparnis auf den Vorschub, den Holzpreis sowie die jährliche Produktionsmenge um, so kann ein Brettschichtholz-Produzent jährlich einen beachtlichen Betrag einsparen“, führt Schwarzbeck aus. Neben der Hobelmaschine lieferte man eine dazu passende Schallschutzkabine, die den Lärmpegel in der Produktionshalle drastisch senkte. „Wenn man die Lärmbelastung für die Bediener mit vorher vergleicht, ist eindeutig eine Verbesserung gelungen“, berichtet Schwarzbeck.

Perfekte Parallelität der Lamellen

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Bigmaster 2/31-K: Er bereitet die Oberflächen der keilgezinkten Lamellen vor © Christoph Zeppetzauer

Der Bigmaster sorgt später in der Produktion für die optimale Oberflächenqualität und Parallelität der keilgezinkten Lamellen. Der Hobelkopf ist hydraulisch auf die Wellen gespannt. Auch beim Lamellenhobeln entdeckte Theurl Einsparungspotenzial. Eine geringere Spanabnahme sorgt dafür, dass dünnere Eingangsstärken durch den Hobel wandern. Rechnet man dies auf 75.000 m3 Jahresproduktion auf, so summiert sich die Einsparung. Mit der neu gelieferten Bigmaster-Lamellenhobel ist es nun möglich, eine Dimensionsänderung vorzunehmen, ohne die Maschine erst leer fahren zu müssen, also eine neue Maßeinstellung trotz belegter Maschine. Dies wurde bei einer Lamellenhobel, welche in die Keilzinkenlinie integriert ist, zuvor noch nicht realisiert. Durch diese neue Möglichkeit werden Stillstandzeiten reduziert, was wiederum die Produktivität steigert.

Einmal eingeschult = selbstständig tätig

„Theurl ist ein Beispiel dafür, wie reibungslos unsere Hobelanlagen laufen, wenn man sie gut wartet“, berichtet Schwarzbeck beim Rundgang durch die Halle. Die gute Zusammenarbeit der beiden Unternehmen zeigte sich bereits bei der Anlieferung, als Rex-Geschäftsführer Christian Schwarzbeck eine grundlegende Schulung vornahm. „Die Rex-Monteure haben auf gleicher Ebene den Draht zu unseren Mitarbeitern gefunden. Wir kennen uns in den Steuerungsmodulen so gut aus, dass es keine Probleme im laufenden Betrieb gibt und der Service selbstständig durchgeführt wird. Sollte es dennoch hin und wieder Fragen geben, reicht ein Griff zum Telefon, um sie zu beantworten“, schließt Ganner.