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Die Qualitätsoffensive: Seitner, Meyer, Schindler und von Tippelskirch (v. li.) © Dinah Urban

Balanceakt

Ein Artikel von Dinah Urban | 25.06.2014 - 08:12
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Hoch her ging es bei der Jubiläumsfeier des EPLF © Dinah Urban

Wir sind gerne Hund“, ließ Ludger EPLF – war ein solches Hundejahr. Zum 20-jährigen Jubiläum feierte der Verband einen Zuwachs von acht Gründerunternehmen auf 21 ordentliche Mitglieder, die 53% der Weltproduktion und 89% der europäischen stellen. Hinzu kommen 33 außerordentliche Mitglieder sowie zehn fördernde, mit deren Geld der treue Vierbeiner laut Horoskop sehr bedacht umgeht. Das scheint angesichts von 20 Jahren auch auf die Laminathersteller zuzutreffen. Und noch weitere Charaktereigenschaften hält Schindler (Meisterwerke) für sehr passend.

Hunde sind Teamplayer

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Die Qualitätsoffensive: Seitner, Meyer, Schindler und von Tippelskirch (v. li.) © Dinah Urban

Für den EPLF-Beitritt an sich bedarf es bereits eines gewissen Maßes an Teamgeist. Schließlich handle es sich bei den ordentlichen Mitgliedern um Wettbewerber. Doch zusammen sei einfach mehr erreichbar. Dieses „Mehr“ wird dabei nicht in Umsatz aufgewogen, sondern stets in Absatzmenge. Die lag heuer im I. Quartal mit 113 Mio. m² etwas über dem Vorjahresniveau, wie der Vorstand verriet. Ein Erfolgsrezept des Verbandes ist wohl die hohe Anzahl außerordentlicher und fördernder Mitglieder. Dahinter verbergen sich Zulieferer sowie etwa Prüfinstitute, die bei Forschungs- und Entwicklungsprojekten neben einer finanziellen Unterstützung auch ihr Know-how zur Verfügung stellen. Die Arbeitskreise „Märkte und Image“ sowie „Technik“ arbeiten sich gegenseitig zu. Hier zeigt sich: einmal Teamplayer – immer Teamplayer. Denn obwohl Technikarbeitskreis-Obmann Dr. Theo Smet (Unilin) aus Altersgründen aus dem Vorstand zurückgetreten ist, unterstützt er weiterhin das Fortkommen bei der Normung. Sein Nachfolger ist Eberhard Herrmann (Egger).
Das Vorstandsteam wurde bei der Mitgliederversammlung zudem erweitert. Paul De Cock (Unilin) sorgt als dritter Mann im Vorstand für mehr Internationalität. Bestätigt wurden Max von Tippelskirch (Kronotex) als zweiter Vorsitzender sowie Volkmar Halbe (Parador) als Obmann des Arbeitskreises Märkte und Image.

Hunde sind Qualitätsfanatiker

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Viele Mitglieder waren der Einladung nach Bad Oeynhausen gefolgt © Dinah Urban

Marco Seitner berichtete von den Projekten des Arbeitskreises Technik. Hier liege ein Fokus auf dem Underlay. Wichtig sei es, Kunden und Handel zu vermitteln, dass der Laminatboden als ein System aus drei Komponenten zu verstehen ist. Nur wenn Laminat, Underlay und Untergrund zueinander passen, kann der Boden seine Qualität auch langfristig zeigen. Deswegen entwickeln die Experten zum bereits vorhandenen technischen Merkblatt ein kompakteres, kundengerechtes Informationsblatt, so Seitner.
Europa als Wiege des Laminatbodens müsse seinen Führungsanspruch täglich neu beweisen und sich selbst und den Markt stetig weiterentwickeln, fügte Schindler hinzu. Das bestätigte auch EPLF-Geschäftsführer Peter Meyer, der, ebenso wie der Vorstand, Chinas Entwicklung auf den Beschaffungs- und Absatzmärkten mit Sorge beobachtet. Die häufig minderwertigen Produkte kämen – zudem mitunter falsch deklariert – über den russischen Markt nach Europa. Um dafür ein Problembewusstsein zu schaffen, plant der EPLF, sich aufklärerisch zu betätigen und bei der Ausstattung von Prüfinstituten zu beraten. Wenn diese „Qualitätsoffensive“ fruchtet, könne man ernsthaft über eine Kooperation nachdenken. Der russische Markt hat ein geschätztes Absatzpotenzial von bis zu 100 Mio. m²/J. Bei einer Zusammenarbeit könne man Skaleneffekte nutzen und gleichzeitig einer Kannibalisierung des Marktes entgegenwirken.

Hunde sind Streitschlichter

Als Sorgenkind beim Absatz zeige sich die Türkei, in die der Export aufgrund der Währungsprobleme und eines gegen deutsche Hersteller schwebenden Anti-Dumping-Verfahrens eingebrochen sei. Dabei werden mehrere Laminathersteller mit Produktionsstandort in Deutschland beschuldigt, zu Preisen unter Herstellungskosten beziehungsweise B-Qualitäten in großen Mengen abzusetzen. Der EPLF, der deutsche wie auch türkische Hersteller zu seinen Mitgliedern zählt, versucht indes, die Wogen zu glätten und eine Einigung zu erwirken.

Und was sagt „Konfuzius“ über Holz?

„Holz steht für Moral, Ethik und bleibende Werte“, zitierte Schindler. Letzteres belege auch eine Studie von Schulz und Partner zur Zukunft der Bodenbeläge. Laminat sei demnach zeitgemäß und zukunftsfähig. Passt es doch genau in den modernen Wohntrend. Schwimmend und einfach zu verlegen, ist es eine gute Wahl für den Durchschnittskunden, der sich etwa alle sieben Jahre verändern möchte.