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Entwicklung der Entnadelung von Fichte in Baden-Württemberg © FVA Baden-Württemberg

Baden-Württembergs Waldzustand hat sich verschlechtert

Ein Artikel von Hannes Plackner | 04.12.2014 - 16:58
Der Zustand von Baden-Württembergs Wald hat sich zuletzt spürbar verschlechtert. Laut dem heute präsentierten Waldzustandsbericht ist nur mehr jeder vierte Baum (24%) ungeschädigt. Ein Jahr zuvor fiel noch jeder dritte Baum (33%) in diese Kategorie. Der Anteil der deutlich geschädigten Waldfläche (Schadstufen 2 bis 4) erhöhte sich um 7% auf 42%. Laut Alexander Bonde, Minister für den ländlichen Raum, habe sich das trockene und warme Frühjahr negativ auf die Waldgesundheit niedergeschlagen.

Baden-Württembergs Hauptbaumart ist nach wie vor die Fichte. Der geht es aber wieder schlechter. Der durchschnittliche Nadelverlust ist binnen eines Jahres um 4% auf 33,5% angestiegen. Die Rekord-Entnadelung von 2006–2007 (über 35%) ist aber noch nicht erreicht.

Die Eiche hat vom warmen, trockenen Frühling profitiert. Als einzige Hauptbaumart ist ihre Kronenverlichtung im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen (um 0,6% auf 29,1%).

Esche mittlerweile im ganzen Landesgebiet geschädigt

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Entwicklung der Entnadelung von Fichte in Baden-Württemberg © FVA Baden-Württemberg

Dramatisch verschlechtert hat sich der Kronenzutand der Esche. Das wird auf das Eschentriebsterben zurückgeführt. Waren 2009 erste vereinzelte Schadensmeldungen beobachtet, sind heuer schon 40% der Eschen betroffen. Die Krankheit ist mittlerweile in Baden-Württemberg flächig verbreitet. Früher wurde das Eschentriebsterben eher bei Stangenhölzern beobachtet. Nun greift es zunehmend auf Baumhölzer über.

Neu ist, dass der Verursacher (ein pathogener Schlauchpilz) nicht mehr nur die Eschentriebe schädigt. Er kann ebenfalls Stammfußnekrosen auslösen, was zum besonders raschen Absterben führt.