BSP-Auslastung nach schwachem I. Quartal besser

Ein Artikel von Hannes Plackner | 03.07.2013 - 10:24
Im I. Quartal klagten zahlreiche BSP-Produzenten über die schwache Auslastung. In den vergangenen Jahren hatten mehrere Großprojekte über den Winter für eine Grundauslastung gesorgt. Diese fehlten diesmal. Das brachte den Preis unter Druck. Löbliche Ausnahmen waren Wohnhäuser an der Via Cenni in Mailand, die in der zweiten Jahreshälfte 2012 6100 m3 BSP von Stora Enso konsumierten, oder Projekte von Mayr-Melnhof Kaufmann in Norwegen. Trotzdem: Die spürbar gestiegenen Rundholz- und Seitenwarenpreise ließen sich nicht in dem Maß auf das BSP umlegen, wie gewünscht. Das gilt vor allem für Projekte, bei denen die Massivholzelemente gesondert ausgeschrieben sind. Aktuell laufen die Verkäufe saisonüblich. Händler sprechen von zwei bis vier Wochen Lieferzeit. In der zweiten Jahreshälfte rechnen die Hersteller mit guter Auslastung. Es kommt zupass, dass in diesem Jahr erstmals seit Beginn des Booms keine zusätzlichen Linien in Betrieb genommen werden. Die neue Anlage bei Hasslacher in Stall wurde im Mai angefahren. Dort wurde aber schon vorher Brettsperrholz erzeugt und der Hersteller wolle marktangepasst produzieren, heißt es. Kapazitätsreserven gibt es bei Stora Enso in Ybbs. Dort werde der Ausstoß gemäß der langfristigen Strategie langsam gesteigert, heißt es aus dem Unternehmen. Eine Prognose bis Jahresende darf der Konzern aufgrund des finnischen Aktienrechts nicht abgeben. Die jüngste Stora Enso-BSP-Linie wird kritisch beäugt. Mehrere Mitbewerber hatten die Inbetriebnahme als jenen Zeitpunkt bezeichnet, zu dem das Angebot die Nachfrage deutlich überstiegen habe. Das sehen die Timber-Online-Nutzer ähnlich. 73 % glaubten bei der „Frage der Woche“, dass die Kapazitäten schneller wachsen als der Bedarf.

Der Ausbau wird trotzdem weitergehen. Zahlreiche Leimholzhersteller haben fertige Konzepte für neue Linien in der Schublade. Endgültige Investitionsentscheidungen wurden aufgrund der temporären Überversorgung verschoben. Mittelfristig droht Konkurrenz aus dem Osten. Nach einem Jahr Verzögerung soll das weltgrößte Werk Zao Ladozshsky (über 100.000 m3/J) 2014 in Betrieb gehen. Weitere Anlagen in Russland seien in Planung, heißt es. Dazu kommen Projekte in Polen und im Baltikum