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Viergeschosser aus KLH: Auf der Internationalen Bauausstellung in Hamburg beweist ABA Holz, dass Massivholzbau auch gut nach Norddeutschland passt © Christian Lohfink

Anspruchsvoll seit 15 Jahren

Ein Artikel von Hannes Plackner (für Timber-Online bearbeitet) | 26.11.2013 - 16:01
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Viergeschosser aus KLH: Auf der Internationalen Bauausstellung in Hamburg beweist ABA Holz, dass Massivholzbau auch gut nach Norddeutschland passt © Christian Lohfink

Seinen Siegeszug trat das Brettsperrholz nur an, weil vieles zusammengepasst hat: die Verarbeitungstechnik, die Entwicklung der Leime und ein Vertrieb, der neue Wege ging. Massivholzwände- und decken musste man den Kunden von Anfang an erklären. Zimmerer, Architekten und Bauherren wurden erst durch kompetente Beratung zu überzeugten Massivholzjüngern. Im Falle von Deutschland geht das Hand in Hand mit einem Team aus Technikern, Ingenieuren und Vertriebsmitarbeitern: ABA Holz van Kempen aus Adelsried in Bayern. Bis heute sammelt das Team beeindruckende Referenzen. Das beginnt bei Kindergärten und -tagesstätten (den aktuellen Topsellern) und endet bei pittoresken Kapellen. In jedem Einzelnen findet sich Holz auf intelligente und schöne Weise verarbeitet. So wird das Unternehmen seinem Namen gerecht. Denn ABA Holz steht für „anspruchsvolle Bauteile aus Holz“.

Initialzündung war die Weltausstellung

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Dankeskapelle aus KLH: Die KLH-Massivholzplatten stellte ABA Holz van Kempen zur Verfügung © ABA Holz van Kempen

Was als Familienbetrieb begann, entwickelte sich zu einer Erfolgsgeschichte. Der Holzbauingenieur Theodor van Kempen stammt aus einem Leimholzbetrieb. Von den Fähigkeiten von Kreuzlagenholz war er früh überzeugt. 1998 gründete er das Unternehmen mit seiner Frau Gudrun. Ein Jahr später übernahm man den Vertrieb von KLH-Platten in Deutschland. Die KLH Massivholz legte mit der ersten industriellen BSP-Produktion in Katsch an der Mur den Grundstein für die Massivholzrevolution. Mit den van Kempens fand man kompetente und engagierte Partner für den bedeutenden Markt Deutschland. In Fahrt kam der Massivholzbau mit der Expo 2000 in Hannover. Der französische Pavillon bestand aus KLH-Elementen und zeigte der Weltöffentlichkeit, was möglich ist. Im gleichen Jahr erlangte KLH die Allgemeine Bauaufsichtliche Zulassung in Deutschland. Der Markteintritt gelang dann mit jenen Bauten, bei denen Wohngesundheit und Wohlfühlen vielleicht am meisten zählen: Kindergärten. Bald schon wollten so viele Kommunen mit KLH bauen, dass ein eigenes Abbundzentrum in Deutschland entstand. KLH und ABA Holz gründeten die Biber Holzbearbeitung, Bobingen/DE, welches seit 2003 die großformatigen KLH-Platten millimetergenau zu Wand- Dach- und Sonderelementen verarbeitet. Das größte Objekt, welches dort vorbereitet wurde, war das Medienzentrum der Fußballweltmeisterschaft 2006. Das vielleicht anspruchsvollste, stellte aber im Vorjahr der Timber Tower dar. Die Teile des 100 m hohen Windkraftwerks wurden auf Zehntelmillimeter genau abgebunden und zeigen, wie präzise Holzbau ist.
Technologisch geht ABA Holz mit der Zeit, etwa mit Holz-Beton-Verbunddecken. Deren Betonschicht wird schon in Bobingen so sauber aufgegossen, dass die Unterseite in Sichtqualität nicht beeinträchtigt ist. Potenzial sieht van Kempen zudem in sogenannten „π-Elementen“. Dabei werden auf der Unterseite einer KLH-Decke BSH-Träger aufgeleimt oder -geschraubt.

Über 1000 Objekte abgewickelt

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Hölzernes Jubiläum: Gudrun und Theodor van Kempen widmen sich seit 1998 dem Massivholzbau © ABA Holz van Kempen

Die aktuellen Lieblingsprojekte der van Kempens zeigen die breite Einsatzmöglichkeit. Zur Internationalen Bauausstellung in Hamburg wurde heuer ein ästhetischer Viergeschosser errichtet. In Augsburg steht ein KLH-Kindergarten mit Lärchenoberfläche. Und in Horgauergreut/DE beweist eine Dankeskapelle, dass Sakralbauten auch warm und heimelig sein können. Mittlerweile beschäftigt ABA Holz van Kempen elf Mitarbeiter. Die Ingenieure begleiten Architekten, Statiker und Bauherren von der Entwurfsphase bis zum Bau. „Wir erstellen dreidimensionale Pläne ebenso wie die Einreichplanung. Dabei optimieren wir den Holzeinsatz und kennen genau die Voraussetzungen beim Abbund“, beschreibt der Geschäftsführer.
Mittlerweile ist der Massivholzbau in (Süd-)Deutschland etabliert. Allein ABA Holz van Kempen habe im Laufe der Jahre „weit über 1000 Objekte aus mehr als 100.000 m³ KLH“ abgewickelt, schätzt van Kempen. Trotzdem – oder vielleicht genau deswegen – arbeitet das Büro mit erfahrenen Bauunternehmen zusammen. „Sollte es mal einen Partner geben, der noch nie ein KLH-Gebäude aufgestellt hat, stellen wir einen Experten, der dem Polier zur Seite steht“, erklärt van Kempen. Dass sich in seinem Team nur Fachleute mit Holzbaustellen-Erfahrung befinden, versteht sich von selbst. Die Geschäfte laufen so gut, dass er gegenwärtig nach einem Holzbaustatiker sucht. Geplant wird bei van Kempens mit Cadwork.
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Perfekte Umgebung für den Nachwuchs: Die Kindertagesstätte in Augsburg wurde schon mit einem Holzbaupreis ausgezeichnet © Eckhart Matthäus