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Unternehmenssitz von Flückiger & Braunschweiler und in Zukunft auch von Holmag in Gondiswil © Flückiger und Braunschweiler

Alles unter einem Dach

Ein Artikel von Günther Jauk | 09.09.2014 - 11:15
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Unternehmenssitz von Flückiger & Braunschweiler und in Zukunft auch von Holmag in Gondiswil © Flückiger und Braunschweiler

Geografisch liegen Holmag, Sumiswald/CH, und Flückiger & Braunschweiler, Gondiswil/CH, nur etwa 15 km voneinander entfernt. Fachlich waren die beiden Unternehmen Konkurrenten. „Natürlich herrscht zwischen Unternehmen, die in gewissen Bereichen ähnliche Produkte anbieten, ein gesunder Wettbewerb. Trotzdem pflegten wir mit Holmag immer schon ein sehr enges und gutes Verhältnis“, erklärt Daniel Braunschweiler, Geschäftsführer von Flückiger & Braunschweiler und Neogeschäftsführer von Holmag. „Das operative Geschäft von Holmag wurde am 1. Juli vom Standort Sumiswald nach Gondiswil verkauft, so stehen die Unternehmen unter gemeinsamer Führung und teilen sich den Standort Gondiswil“, erklärt Andreas Zürcher. Er ist weiterhin für den Verkauf zuständig.
Wer das Lager von Flückiger & Braunschweiler kennt, kann sich kaum vorstellen, dass dieses noch ergänzt werden kann. Geschätzte 50 Schärfautomaten, einige Gatter, Sortieranlagen, Querförderer, Nachkappungsanlagen sowie ein scheinbar endlos langes Regallager, mit Ersatzteilen für unterschiedliche Holzbearbeitungsmaschinen sind nur ein kleiner Auszug der Lagerbestandsliste. „Es muss zwar alles umstrukturiert werden, doch Platz ist in Gondiswil mit Sicherheit genügend vorhanden“, schmunzelt Braunschweiler.

Keine Umstellung für Kunden

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Andreas Zürcher, Daniel Braunschweiler und Jürg Widmer (v. li.), Verkaufsleiter, Geschäftsführer und technischer Leiter der beiden Unternehmen © Günther Jauk

Um ihre Kunden nicht zu verunsichern, werden die Unternehmensbezeichnungen sowie die Aufgabenverteilung beibehalten.
Flückiger & Braunschweilers Aufgabengebiet erstreckt sich über die gesamte Holzindustrie. Neben dem Handel mit Holzbearbeitungsmaschinen repariert, wartet und optimiert das Unternehmen selbige. „Genau in dieser Vielfältigkeit liegt die Stärke des Unternehmens. Wir bieten nicht einfach nur Stangenware, sondern finden für unsere Kunden flexibel angepasste Maschinenlösungen“, erläutert Braunschweiler. Besonders wichtig ist ihm dabei die flexible elektronische Steuerung der Sägewerksmaschinen. Verantwortlich dafür ist Miteigentümer und technischer Leiter Jürg Widmer. Flückiger & Braunschweiler analysiert auch bestehende Produktionsstraßen. Ergibt die Analyse Verbesserungsmöglichkeiten, werden Maschinen getauscht oder Komponenten angebaut. Übergeordnetes Ziel dabei ist die Senkung der Produktionskosten.
Immer wieder berichtete der Holzkurier von zufriedenen Holmag-Kunden. Die Mechanisierung einer Keilzinklinie (s. Holzkurier Heft 48/11, S. 19), einer Kistenerzeugungsstraße (s. Holzkurier Heft 14/11, S. 15) oder einer Abstapelung in einem Leimholzwerk (s. Holzkurier Heft 03/12, S. 32) seien hier als Beispiele angeführt. Neben Mechanisierungslösungen und Förderanlagen für Holzbe- und Verarbeitungslinien baut Holmag hydraulische Leimpressen, Elementtische für den Holzbau, Dübelanlagen zur Herstellung von Brettstapeln und Schmetterlingswender. Darüber hinaus ist Holmag Schweizer Generalvertreter für
Baljer & Zembrod
EWD
Holtec
Mühlböck
Paul
Rex
Rudnick & Enners.

Synergien nutzen

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Diese Mechanisierung einer Hobelmaschine wurde von Holmag nach individuellen Kundenbedürfnissen gefertigt. © Holmag

Durch den Zusammenschluss erhalten beide Unternehmen Zugriff auf die materiellen und immateriellen Bestände des jeweils anderen. Das ergibt neben einem beeindruckenden Lager ein in die fachliche Tiefe und Breite gehendes Know-how, wie es nur wenige Unternehmen in der Branche aufweisen können. „Durch den Zusammenschluss können wir unsere Ressourcen besser einsetzen und dadurch unseren Kunden noch ausgefeiltere, technische Lösungen anbieten“, freut sich Braunschweiler.
Einen weiteren Grund für die Zusammenlegung sieht Zürcher in der angespannten wirtschaftlichen Situation der Holzindustrie: „Wenn die Holzverarbeiter kaum noch Gewinne einfahren, schlägt sich das auf die Investitionsbereitschaft und somit auch auf unsere Branche nieder. Durch unseren Asset-Deal wollen wir sicherstellen, dass wir den hohen Qualitäts- und Serviceansprüchen unserer Kunden auch weiterhin zu interessanten Preisen gerecht werden. Oberstes Ziel ist und bleibt die Kundenzufriedenheit“.