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Vom Start weg zuverlässig: Das Heizkraftwerk konnte seit dem Regulärbetrieb stets die geplanten Strom- und Wärmemengen bereitstellen © Christoph Zeppetzauer

Alle Zielvorgaben erfüllt

Ein Artikel von Christoph Zeppetzauer | 24.02.2014 - 14:55
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Vom Start weg zuverlässig: Das Heizkraftwerk konnte seit dem Regulärbetrieb stets die geplanten Strom- und Wärmemengen bereitstellen © Christoph Zeppetzauer

Der Wintereinbruch Ende Januar kam der Anlage sehr gelegen, um den Leistungsbeweis antreten zu können. Weithin sichtbar ist die Anlage, welche 12.000 Haushalte und Betriebe dank eines 11 km langen Fernwärmenetzes mit Energie versorgen kann. Darunter befinden sich großflächige Produktionen von BMW oder MAN. 36 Mio. € betrug das Investitionsvolumen, wobei die Errichtung in nicht einmal einem Jahr vollzogen wurde (s. Holzkurier Heft 32/2012, S. 30). Drei große Hackschnitzelboxen gewährleisten die Versorgung des Kessels mit dem Brennstoff, der großteils aus Durchforstung gewonnen wird. Den Bedarf beziffert Peter Eisner, Betriebsleiter der Bioenergie Steyr, mit 250.000 srm/J. Bezogen wird dieser aus Ober- und Niederösterreich, gesichert durch langfristige Lieferverträge.

Das Beste, was der Markt hergibt

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Mehr als 20?m hoch ist der Kessel - er erzeugt den Heißdampf für die Strom- und Wärmeproduktion © Christoph Zeppetzauer

Der Turbosatz MARC 2 von MAN Diesel & Turbo SE wandelt die vom Kessel gelieferte Wärme (Frischdampf mit bis zu 540° C sowie 106 bar Druck) in Strom um. Warum es eine Turbine des deutschen Herstellers wurde? „Man kann MAN gewiss als ‚Optimum Leader‘ in diesem Marktsegment bezeichnen“, erklärt Eisner. „Wir haben deshalb nicht lange überlegt, was die Ausrüstung des Kraftwerkes betrifft, und uns für das Optimum entschieden, das der Markt hergibt“, fügt er hinzu. Hilfreich war freilich, dass Steyr/Ramingdorf bereits das dritte Großprojekt ist, welches MAN mit der EVN realisierte. „Die Biomassekraftwerke Mödling und Baden stammen ebenfalls aus unserer Planung und laufen zur Zufriedenheit aller“, informiert Herbert Graf, Geschäftsführer von Ingra Energie- und Umwelttechnik. Er ist der Ansprechpartner für MAN Diesel & Turbo in Österreich.

Vom Start weg bemerkenswerte Auslastung

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Das Herz der Stromproduktion: MAN Diesel & Turbo SE lieferte neben dem Generator (rot) die Dampfturbine (blau) für die Bioenergie Steyr © Christoph Zeppetzauer

„Wir haben den Vorteil, dass bei Inbetriebnahme eine hohe Bestandkundenzahl verfügbar war. Das bedeutet jedoch, dass von Anbeginn eine hohe Verfügbarkeit ein Muss war, um den Energiebedarf der Kunden zu decken. Dabei hat uns die Anlage von Beginn weg mit hoher Auslastung nicht im Stich gelassen“, berichtet Eisner. Sämtliche versprochene Ziele, die Produktion und der Einbauzeitplan, seien eingehalten worden. Zusätzliche wichtige Punkte sind die autarke Turbinenregelung und -steuerung. Sie sind im Turbinenhaus untergebracht und sorgen einerseits für eine genaue Dokumentation der Produktion, andererseits dafür, dass der Betrieb ohne ständige Beaufsichtigung reibungslos verläuft.

72 Stunden darf der Betrieb ohne Beaufsichtigung vom Gesetzgeber aus geführt werden – laufen würde die Turbine freilich weitaus länger. Am Wochenende kann mittels Fernwartung in Steyr die Produktion eingesehen und Einfluss genommen werden. Die erste Wartung der Turbinenanlage ist als kleine Revision nach 25.000 Betriebsstunden (rund drei Jahren) vorgesehen. Dies unterstreicht die Benutzerfreundlichkeit, welche MAN Diesel & Turbo SE mit seiner MARC 2 den Kunden ermöglicht.