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Abalon-Geschäftsführer Manfred Reinkemeier © Martina Nöstler

Abalon meldet Sanierung an und wird weitergeführt

Ein Artikel von Gerd Ebner (für Timber-Online bearbeitet) | 01.07.2014 - 08:02
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Abalon-Geschäftsführer Manfred Reinkemeier © Martina Nöstler

Abalon Hardwood, Heiligenkreuz, hat gestern ein Sanierungsverfahren eingeleitet. Die Geschäftsführung begründet den Schritt damit, so „den Standort Heiligenkreuz von einem Teil der gravierenden damaligen Fehlinvestitionen und Schäden zu entlasten – und dem Betrieb und den Mitarbeitern die verdiente langfristige Perspektive zu schaffen“.
„Da die Rundholzeinkaufssaison beendet ist, sind Lieferanten von der Sanierung nicht berührt. Kunden sind ohnehin nicht betroffen, weil der Geschäftsbetrieb uneingeschränkt weitergeführt wird. Ebenso unberührt bleibt Abalon Hardwood Hessen in Schwalmstadt“, erläutert die Abalon Geschäftsführung in der Pressemitteilung.

„Der Grund für diesen Schritt liegt nicht im operativen Geschäft: Im Vorjahr wurde in Heiligenkreuz über 500.000 € Gewinn erwirtschaftet, das Ergebnis bis Mai liegt darüber – die aktuelle Auftragslage ist gut. Das Unternehmen hat sich dennoch für dieses in Österreich vorgesehene Sanierungsverfahren entschieden, weil die Wirtschaftsservice Burgenland AG sich einer bereits 2013 ausverhandelten einvernehmlichen Vereinbarung zur langfristigen Absicherung des Standortes ohne Angabe von Gründen entzogen hat.“ Geschäftsführer Manfred Reinkemeier: „Wir standen jetzt vor der Entscheidung, wie bisher weiterzumachen, die verfügbare Liquidität weiterhin nur zur Tilgung der finanziellen Altlasten aus der TTM-Vergangenheit zu verwenden und auf entsprechende Investitionen zu verzichten. Stattdessen haben wir beschlossen, eine dem verfügbaren Rundholzvolumen entsprechende langfristig orientierte Basis zu schaffen – um aus eigener Kraft in den kommenden Jahren die notwendigen Erhaltungs- und Entwicklungsinvestitionen durchführen zu können. Entlassungen im Zusammenhang mit der Sanierung wird es keine geben – wir gehen im Gegenteil davon aus, den Standort mittelfristig mit eigenen Mitteln weiter ausbauen zu können.“

2001/2002 wäre die ehemalige TTM Massivholz als Buchensägewerk mit einem experimentellen Nadelholzkonzept errichtet worden, welches allerdings nie funktioniert hätte.
Ende 2003 übernahm Manfred Reinkemeier dort die Leitung, baute den Betrieb vollständig um und wagte den Neuanfang. Die jährlich benötigten 240.000 fm Buchenrundholz seien aber im vertretbaren Einkaufsradius des Standortes nicht wirtschaftlich verfügbar gewesen. Der Schritt erfolgt zehn Jahre nach dem vollständigen Umbau des ursprünglichen fehlkonzipierten Projektes „TTM Massivholz“.

Abalon beschäftigt in Heiligenkreuz 70 Mitarbeiter und ist laut eigenen Angaben einer „der weltweit führenden Anbieter von veredeltem Buchenschnittholz“.