50%-Chance für Kern-Übernahme

Ein Artikel von Hannes Plackner | 08.09.2014 - 15:39
Das burgenländische Kleinsägewerk Ferstl Holz, Burgbauberg, zeigt Interesse an der Übernahme des insolventen Sägewerks Kern im steirischen Waldbach. Gespräche mit Masseverwaltern, Gläubigern, ehemaligen Mitarbeitern und Kunden habe es bereits gegeben, bestätigt Geschäftsführer Heinrich Ferstl auf Holzkurier-Anfrage. Die Überprüfung des Anlagenzustands laufe gegenwärtig. Mit potenziellen Rundholzlieferanten soll ebenfalls zeitnah gesprochen werden.

Grund für das Interesse Ferstls ist Investitionsbedarf am jetzigen Unternehmensstandort im burgenländischen Bezirk Güssing. Das 7000 fm/J-Sägewerk inklusive Weiterverarbeitung (Hobeln) müsse ohnehin modernisiert werden. Das könne auch an einem neuen Standort geschehen. Dort sind die Voraussetzungen freilich andere: Die auf Starkholz ausgelegten Anlagen können bis zu 100.000 fm/J verarbeiten. Zuletzt waren es etwa 40.000 fm/J.

Mit einer Übernahmeentscheidung rechnet Ferstl bis Ende des Jahres. Ob es zu dem Deal komme, bezeichnet er gegenwärtig als „Fifty-Fifty-Chance“.

Vor einem halben Jahr schlitterte das Sägewerk Kern, bereits zum zweiten Mal in Konkurs. Laut Kreditschutzverband betrug die Verschuldung 1,4 Mio. €. 155 Gläubiger und 42 Mitarbeiter waren betroffen (s. Links).