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Zufriedene Partner: Robert Pretzl, Heger Edelstahl (li.) und Tobias Ilg vom Biomassehof Ilg © Günther Jauk

25 % mehr Ertrag

Ein Artikel von Günther Jauk | 25.02.2015 - 08:31
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Zufriedene Partner: Robert Pretzl, Heger Edelstahl (li.) und Tobias Ilg vom Biomassehof Ilg © Günther Jauk

Bernhard Ilg und sein Bruder Tobias kommen ursprünglich aus der Landwirtschaft. In den vergangenen 15 Jahren hat sich das Vorarlberger Brüderpaar von Land- zu Energiewirten entwickelt. In Dornbirn und Umgebung betreiben die beiden mehrere Biomasseheizkraftwerke, eine Biogasanlage sowie den Prototyp eines Holzvergasers.
Pro Jahr verbrauchen ihre Anlagen etwa 15.000 m3 Brennmaterial. Da der Rohstoff einen ihrer größten Kostenfaktoren darstellt, sie jedoch auf seinen Preis kaum Einfluss nehmen können, optimieren sie ihre Prozesse hinsichtlich Rohstoffverbrauch. An den Standorten Eisengasse und Kehlerpark in Dornbirn helfen ihnen dabei Kondensationsanlagen von Heger Edelstahl, Schardenberg.

Abgase nutzen

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Kompakte Wärmerückgewinnung: Kondensationsanlage von Heger Edelstahl © Günther Jauk

Werden in einem Biomasseheizkraftwerk Hackschnitzel verbrannt, muss auch das im Holz enthaltene Wasser im Kessel verdampft werden. Nicht selten beträgt die Holzfeuchte des Hackgutes dabei über 50%. Bei herkömmlichen Anlagen wird dieser im Rauchgas enthaltene Wasserdampf über den Kamin in die Luft geblasen.
Heger Edelstahl-Kondensationsanlagen kühlen die Abgase in einem Wärmetauscher ab, wodurch ein Teil des Wasserdampfes rekondensiert und somit Energie zurückgewonnen wird. Das Ergebnis: bis zu 25% mehr Leistung oder um 25% weniger Brennstoffverbrauch.
Die tatsächliche Leistung eines Kondensators hängt von mehreren Faktoren ab. „Die wichtigsten Faktoren sind die Holzfeuchte des Brennmaterials sowie die Rücklauftemperatur“, erklärt Robert Pretzl, Geschäftsführer und Entwicklungsingenieur bei Heger. Je höher die Holzfeuchte und je niedriger die Rücklauftemperatur, sprich der Temperaturunterschied von Abgasen und Rücklauf, umso höher die Anlagenleistung. „Bevor wir uns für die Anlagen entschieden haben, haben wir uns auch unsere Abnehmer genau angesehen“, erzählt Tobias Ilg und führt weiter aus: „Da der Rücklauf passt, werden sich die Investitionen für uns rechnen.“ Am Standort Kehlerpark wurde die Kondensationsanlage einem 390 kW-Kessel nachgeschaltet. Bei 50 % Hackschnitzelfeuchte und 47° C Rücklauftemperatur leistet diese 91 kW. Somit erhöht sich die Gesamtleistung des Kraftwerks um 23%.

Kompakt und zuverlässig

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Bernhard Ilg und sein Sohn Martin vor dem Big-Bag-Filter: Hier wird der Staub gesammelt © Ilg

Wichtige Entscheidungskriterien waren im konkreten Fall die kompakte Bauweise und der hohe Vorfertigungsgrad der Anlagen. Die Vormontage, die Verkabelung sowie die Isolierung findet bei Heger in Schardenberg am Firmensitz statt, sodass sich die Dauer der Aufstellung und Inbetriebnahme auf ein Minimum reduziert.
Die kompakte Bauweise vermeidet unnötige Schnittstellen und ermöglicht den Einbau auch bei sehr bescheidenen Platzverhältnissen.

Zusatznutzen Staubabscheider

Gleichzeitig mit der Kondensation des Wassers wird den Abgasen auch Staub entzogen und in einem Mehrkammern-Sedimentationsbehälter gesammelt. Am Standort Eisen-gasse wird dieser Schlamm abgepumpt und in einem Big-Bag-Filter eingedickt. Laut der neuen Feuerungsanlagenverordnung für Holzfeuerungsanlagen, welche 2018 in Kraft tritt, dürfen die Staubwerte von Anlagen im Leistungsbereich weniger als 2 MW 50 mg/Nm3 nicht überschreiten.
Mitte Februar durchgeführte Abgasmessungen bei Kesselvolllast haben ergeben, dass die 50 mg/Nm3-Grenze bei Weitem unterschritten wurde, war von Heger Edelstahl zu erfahren.